Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu (AA)
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Ankara kritisiert die Verlängerung des Mandats der UN-Friedenstruppe auf Zypern, die beschlossen wurde, ohne dass dazu auch die Zustimmung der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) eingeholt worden wäre. Der Erfolg der UN-Friedenstruppen auf der geteilten Insel hänge von der Zustimmung aller Seiten ab, erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Mittwoch in einer Videoübertragung vor dem Treffen der UN-Friedensminister in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul. Bereits im Juli hatte sich die TRNZ beschwert, dass sie nicht gefragt worden sei, ob sie mit der Anwesenheit von UN-Friedenstruppen auf der Insel überhaupt einverstanden wäre, als die Organisation die Mission verlängerte. „Es ist notwendig zu wiederholen, dass die Friedenstruppe der Vereinten Nationen in Zypern nur aufgrund des guten Willens und der konstruktiven Haltung unserer Behörden in der Lage ist, ihre Aktivitäten auf unserem Territorium durchzuführen“, hieß es in einer Erklärung. Griechische Gewalt führte zur Entsendung der Friedenstruppe „Darüber hinaus sollte daran erinnert werden, dass die einzige Besetzung der Insel im Jahr 1963 stattfand, was 1964 zur Entsendung einer UN-Friedenstruppe führte“, fügte der Außenminister hinzu. Çavuşoğlu bezog sich dabei auf ethnisch motivierte Gewalt durch Griechen auf der Insel. Infolgedessen zogen sich die türkischen Zyprer zu ihrer Sicherheit in Enklaven zurück. Nach der einseitigen Verlängerung des Mandats der UN-Friedenstruppe durch den UN-Sicherheitsrat erklärte das türkische Außenministerium, dass diese „keine Bedeutung und keinen Wert für uns hat“, da sie „wieder einmal den Willen des türkisch-zyprischen Volkes ignoriert“. Das verstoße gegen die Regeln und Prinzipien der Vereinten Nationen, hieß es in der Erklärung des Außenministeriums. Die Türkei erwarte, dass „die Vereinten Nationen diese Situation [...] so schnell wie möglich korrigieren“.

Gründung der TRNZ als Ausdruck der Entschlossenheit zum Schutz türkischer Zyprer Zypern befindet sich in einem jahrzehntelangen Streit zwischen griechischen und türkischen Zyprern, trotz einer Reihe von diplomatischen Bemühungen der Vereinten Nationen um eine umfassende Lösung. Im Jahr 1974 führte ein griechisch-zyprischer Putsch mit dem Ziel der Annexion durch Griechenland zu einer militärischen Intervention der Türkei als Garantiemacht, um die türkischen Zyprer vor Verfolgung und Gewalt zu schützen. In weiterer Folge wurde 1983 die TRNZ gegründet.

TRT Deutsch