Während sich die EU und USA bezüglich des israelischen Vorgehens gegen Palästinenser in Schweigen hüllen, setzt sich Ankara seit Beginn der Angriffe aktiv für den Schutz von Zivilisten ein. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan versucht, mit diplomatischen Vorstößen die internationale Staatengemeinschaft für das Leid in Palästina zu sensibilisieren. Seine Kernbotschaft an die etwa 20 Staaten, die er bisher kontaktierte: Der israelische „Terror“ muss sofort gestoppt werden und auf internationaler Ebene muss eine deutliche Botschaft an Tel Aviv gesendet werden.
Das Hauptaugenmerk der Türkei liegt hierbei in der Aktivierung der Mechanismen der Vereinten Nationen sowie der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC). Doch auch auf der bilateralen Ebene führte Präsident Erdoğan in den letzten Tagen zahlreiche Gespräche mit Dutzenden Staats- und Regierungsvertretern. Die Liste beginnt mit Mahmud Abbas, dem Staatspräsidenten Palästinas, und umfasst mehrere wichtige politische Akteure aus Russland, Katar, Jordanien, Kuwait, Malaysia, Indonesien, Algerien, Usbekistan, Pakistan, der Türkischen Republik Nordzypern, Kirgisistan, Afghanistan, Irak, Nigeria, Libyen und Oman.
Dabei lautete die zentrale Nachricht Ankaras, dass das israelische Vorgehen gegen die Palästinenser als „Terror“ einzustufen sei. Die Angriffe Tel Avivs wurden mehrfach aufs Schärfste verurteilt. Präsident Erdoğan betonte, die Türkei stehe zu jeder Zeit an der Seite Palästinas und werde die Würde Jerusalems beschützen. Das Ziel Ankaras sei es, die israelischen Angriffe sowie die Besatzung Palästinas sofort zu beenden und hierbei alle erforderlichen Maßnahmen zur Aktivierung der internationalen Diplomatie zu ergreifen.
Der türkische Präsident appellierte bei seinen Gesprächen insbesondere an die islamische Welt: Die Angriffe Israels zielen laut Erdoğan nicht nur auf Palästina, sondern auf alle Muslime ab. Gegen das unrechtmäßige Vorgehen Tel Avivs müsse international eine wirksame Reaktion gezeigt werden. Um Palästina bei den jüngsten Angriffen beschützen zu können, wies Erdoğan während seiner Gespräche mit Staats- und Regierungsvertretern auf die Bedeutung einer Kooperation hin.
Der UN-Sicherheitsrat stehe hierbei in der Pflicht zu intervenieren, um eine weitere Eskalation zu verhindern – das unterstreicht Erdoğan immer wieder auf internationaler Bühne. Er setzt sich zudem für die Entsendung von internationalen Schutztruppen in die betroffenen Gebiete ein, um palästinensische Zivilisten vor Übergriffen der militärischen Übermacht Israels zu schützen.
Das türkische Präsidium für Religionsangelegenheiten (Diyanet) führte auf Anweisung des türkischen Präsidenten Erdoğan gemeinsam mit den Leitern der Religionsbehörden anderer muslimischer Staaten eine Eilsitzung zu der Situation in Jerusalem durch. Daran waren auch mehrere Großmuftis beteiligt. Im Mittelpunkt standen die Angriffe israelischer Polizeitruppen auf betende Muslime in der Al-Aqsa-Moschee und die Zwangsräumungen palästinensischer Wohnungen in Ostjerusalem. Die Teilnehmer zeigten sich geschlossen und nahmen eine gemeinsame Haltung gegen die Aggressionen Israels ein.
TRT Deutsch
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