Die Bundesregierung hat seit Ende Oktober 2020 Rüstungsexporte im Wert von mehr als 30 Millionen Euro an Saudi-Arabien genehmigt. Das geht aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Für Saudi-Arabien gilt seit 2018 ein weitgehender Rüstungsexportstopp, der bereits mehrfach verlängert wurde und aktuell bis Ende 2021 befristet ist. Zulieferungen für europäische Kooperationsprojekte lässt die Bundesregierung aber weiterhin zu. Genau darum geht es bei fast allen der zwischen dem 22. Oktober 2020 und 3. Juni erteilten 57 Exportgenehmigungen für Saudi-Arabien im Wert von 32,7 Millionen Euro.
„Bei den genannten Genehmigungen handelt es sich ausschließlich um Einzelausfuhrgenehmigungen mit Bezug zu regierungsamtlichen Gemeinschaftsprogrammen sowie eine Genehmigung für Schutzausrüstung zur Verwendung auf zivilen Flughäfen“, heißt es in dem Schreiben des Parlamentarischen Staatssekretärs Marco Wanderwitz.
Der Rüstungsexportstopp geht auf den Koalitionsvertrag von Union und SPD zurück, in dem ein Rüstungsexportstopp für alle „unmittelbar“ am Jemen-Krieg beteiligten Länder festgeschrieben wurde. Weitgehend durchgesetzt wurde der Beschluss für Saudi-Arabien aber erst im November 2018 nach der Tötung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Generalkonsulat in Istanbul.
Saudi-Arabien führt eine Allianz arabischer Staaten an, die im Jemen an der Seite der Regierung gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpft. Der Krieg hat zu einer der schwersten humanitären Katastrophen weltweit geführt.
15 Juni 2021
Rüstungsexporte im Wert von über 30 Millionen Euro an Saudi-Arabien
Trotz eines weitgehenden Rüstungsexportstopps hat die Bundesregierung seit Oktober Kriegsgerätexporte im Wert von mehr als 30 Millionen Euro an Saudi-Arabien genehmigt. Die Saudis sind mitverantwortlich für die humanitäre Katastrophe im Jemen.
TRT Deutsch und Agenturen
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