10.09.2023., Indien, Neu Delhi: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat bei seinem Besuch in Indien die Rolle seines Landes für den Weltfrieden und die globale Stabilität hervorgehoben. Dabei forderte er auch eine Reform der Weltordnung und sprach auch über das ausgesetzte Schwarzmeer-Getreideabkommen. / Photo: AA (AA)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat beim G20-Gipfel in Indien die Rolle seines Landes für den Weltfrieden hervorgehoben. Auf dem Rückflug kritisierte Erdoğan die bestehende Weltordnung und wiederholte seine Forderung nach einer Reform des UN-Sicherheitsrates.

„Die Welt ist größer als fünf“, sagte er und bezog sich damit auf die fünf ständigen Mitglieder des Rates. Türkiye werde von dieser Haltung nicht abrücken, betonte er und plädierte zugleich für einen Dialog mit einem „Win-Win-Ansatz“.

In diesem Zusammenhang hob er die Beiträge der türkischen Diplomatie hervor und erinnerte an die Bemühungen seines Landes für das Schwarzmeer-Getreideabkommen.

Getreide-Deal auch Thema bei UN-Generalversammlung

Der Getreide-Deal hatte einen bedeutenden Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherheit geleistet. Im Juli dieses Jahres zog sich Russland jedoch aus dem Abkommen zurück und machte dafür den Westen verantwortlich.

Erdoğan forderte die westlichen Länder auf, ihre Versprechen gegenüber Russland zu erfüllen und wies auf die Bedeutung des Abkommens für die globale Nahrungsmittelversorgung hin.

Er sagte, dass er dieses Thema bei seinen bilateralen Treffen mit den Staats- und Regierungschefs von Indien, China, Brasilien, Südafrika, Saudi-Arabien, Kanada und Frankreich erörtert habe. Er kündigte an, dass der Getreidedeal bei der bevorstehenden UN-Generalversammlung auf der Tagesordnung stehe.

„Türkiye wichtiger Handelsknotenpunkt“

Erdoğan hob die geostrategische Lage von Türkiye als wichtigen Handelsknotenpunkt hervor. Er sagte, Türkiye verfolge die Entwicklungen in allen globalen Korridoren und hoffe, dass sie zum Fortschritt, Wohlstand und Frieden beitragen.

Er erwähnte hierzu die gemeinsamen Bemühungen der Golfstaaten, einen Korridor durch Türkiye nach Europa einzurichten. Erdoğan sagte, er habe dem türkischen Außenminister Hakan Fidan und dem Verkehrsminister Abdulkadir Uraloğlu die notwendigen Anweisungen gegeben, um dieses Projekt voranzutreiben.

Erdoğan begrüßt Beitritt der Afrikanischen Union in die G20

Der türkische Präsident begrüßte außerdem die ständige Mitgliedschaft der Afrikanischen Union in der G20. Er unterstrich, dass Türkiye stets die Stimme Afrikas in globalen und regionalen Angelegenheiten achte. Die laufende Zusammenarbeit mit Afrika soll im Rahmen der G20 weiter ausgebaut werden.

TRT Deutsch