Mit einer neuen Investitionsrunde von 694 Millionen US-Dollar ist der türkische Lieferdienst zum „Decacorn“ (Zehnfach-Einhorn) aufgestiegen. Die Investoren werden vom arabischen Staatsfonds Mubadala angeführt. Auch bestehende Investoren wie Sequoia Capital aus dem Silicon Valley und Tiger Global aus London haben ihre Investitionen aufgestockt. Bei einem sogenannten Decacorn handelt es sich um einen StartUp mit einer Marktbewertung von über zehn Milliarden US-Dollar.
Die neue Finanzierungsrunde kommt nicht einmal zwölf Monate nach der letzten Runde im Juni vergangenen Jahres. Getir konnte damals rund 500 Millionen Euro an Investitionen sichern. Mit dem frischen Kapital will sich das Unternehmen, das auch in Deutschland aktiv ist, gegen Konkurrenz-Unternehmen wie Gorillas und Flink durchsetzen. In den USA ist es vor allem Gopuff, mit dem sich Getir eine Schlacht um den Markt liefert. Der US-Konkurrent ist mit rund 40 Milliarden US-Dollar deutlich größer.
Getir-Gründer Nazım Salur kommentierte die neue Finanzierungsrunde gegenüber dem Portal „Sifted“: „In einem so wettbewerbsintensiven Markt können wir es uns nicht leisten stillzustehen.“ Zumindest in Europa soll mit der Kapitalspritze die Marktführerschaft ausgebaut werden.
Vor sieben Jahren legte Getir mit seiner Geschäftsidee von schnellen
Lebensmittellieferungen via App in Istanbul los. Das Unternehmen ist seit 2021 auch in Deutschland aktiv. Getir unterhält inzwischen laut „businessinsider“ auch mehr als 1000 sogenannte Darkstores. Das sind stationäre Lagergeschäfte in Städten, von wo aus das Unternehmen Bestellungen von Kunden verpackt und ausliefert. Aktuell ist Getir nach eigenen Angaben in 81 Städten in neun Ländern aktiv. Laut Salur werden pro Tag fast eine Million Bestellungen ausgeliefert. 40 Millionen Menschen sollen die App des Lieferdienstes heruntergeladen haben.
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