Die Türkei gedenkt in Wien ihrer von armenischen Terrororganisationen ermordeten Diplomaten. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, die Weltöffentlichkeit ein weiteres Mal daran zu erinnern, dass ein Großteil der Täter nicht identifiziert und nicht zur Rechenschaft gezogen wurde“, betonte der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun, der am Sonntag per Videobotschaft am Auftakt zur Ausstellung teilnahm. Ebenfalls in Wien war das Panel unter dem Namen „Ermordete Diplomaten, die ethnischem Terror zum Opfer fielen“ geplant. Moderiert wurde die Veranstaltung vom TRT-Deutsch-Redakteur Muhammed Ali Uçar.
Die Ausstellung zu den ermordeten Diplomaten der Türkei hatte zuvor in Istanbul, Los Angeles, New York und Washington stattgefunden. Die vom türkischen Kommunikationsamt organisierte Ausstellung in den Wiener Sofiensälen ist noch bis Montagabend für Besucher geöffnet. Mit Fotos, Aufnahmen der Tatorte und diversen Infografiken wird der Diplomaten Ankaras gedacht, die zwischen 1973 und 1984 dem armenischen Terror zum Opfer fielen.
58 Opfer durch armenischen Terror
Die Attacken der armenischen Terrorgruppen hätten nahezu ausschließlich in westlichen Staaten stattgefunden, erinnerte Altun. Insgesamt 58 türkische Bürger, darunter 31 Diplomaten, waren demnach bei den Angriffen ums Leben gekommen.
Kommunikationsdirektor Altun zufolge versuchten armenische Terrororganisationen, allen voran die ASALA, ihre Straftaten durch die Ereignisse von 1915 im Osmanischen Reich als legitim darzustellen. Die Ausstellung solle die wahren Hintergründe dieser Angriffe vor Augen führen.
Die Serie der armenischen Terrorangriffe habe mit der Ermordung des türkischen Generalkonsuls in Los Angeles, Mehmet Baydar, und des Konsuls Bahadır Demir begonnen. Die Angriffe auf türkische Diplomaten seien mit der Ermordung des Botschafters Daniş Tunagil im Jahr 1975 in Wien fortgesetzt worden. Mit Blick auf die beiden folgenden Attentate auf Erdoğan Özen und Evner Ergun in Wien im Jahr 1984 unterstrich Altun: „Aus diesem Grund befinden wir uns heute am richtigen Ort, um unserer Diplomaten zu gedenken, die dem Terror von ASALA zum Opfer fielen.“
ASALA-Terror als Neuauflage historischer armenischer Angriffe
Den ASALA-Terror bewertete der Kommunikationsdirektor dabei als „eine Neuauflage der Aktionen armenischer Gangs“ in Anatolien während des Ersten Weltkrieges. „Das tragische Massaker von Chodschali im Jahr 1992 ist eine Fortsetzung der Angriffe auf die türkische Bevölkerung in Anatolien während des Ersten Weltkriegs“, erklärte er.
Altun versicherte zudem, dass „Terrororganisationen wie ASALA, PKK, DAESH oder FETÖ unter keinen Umständen bei ihren seit Jahren anhaltenden Angriffen gegen die türkische Bevölkerung und den Staat“ erfolgreich sein würden. Die Türkei werde ihre Zukunft weiterhin gemeinsam mit ihren armenischstämmigen Bürgern gestalten.