Lastwagen warten am Grenzposten Rafah, um Hilfsmittel in den Gazastreifen zu befördern. / Photo: DPA (dpa)
Folgen

Die israelischen und ägyptischen Behörden haben nach Angaben aus der EU die Entscheidung zur Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen getroffen. Der Übergang sei wieder nutzbar, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur von Diplomaten in Brüssel. Er werde von Beamten der Palästinensischen Autonomiebehörde betrieben, die von EU-Grenzschützern unterstützt würden.

Ob bereits Menschen oder Lastwagen den Grenzübergang Rafah im Süden des Küstengebiets passieren konnten, blieb zunächst unklar. Er ist der einzige zum Gazastreifen, der nicht über israelisches Gebiet führt. Er wurde geschlossen, nachdem die israelische Armee dort im vergangenen Mai auf palästinensischer Seite die Kontrolle übernommen hatte.

Die Wiedereröffnung gehört zu einer Drei-Phasen-Vereinbarung zwischen der Widerstandsorganisation Hamas und Israel zur Beendigung des Gaza-Kriegs. Sie soll insbesondere auch die Einfuhr von deutlich mehr humanitärer Hilfe für die Palästinenser ermöglichen. Zudem sollen über den Grenzübergang Rafah Menschen den Gazastreifen verlassen können, die dringend medizinische Hilfe benötigen.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bisher Zehntausende Zivilisten getötet.

Israel stoppte die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom und startete zugleich massive Luftangriffe. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mindestens 47.290 Menschen getötet und mehr als 111.170 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder. Zudem sollen rund 10.000 Palästinenser von israelischen Soldaten verschleppt worden sein.

Seit dem 19. Januar läuft eine Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel. Örtlichen Berichten zufolge kommt es dennoch weiterhin zu vereinzelten Angriffen.

TRT Deutsch und Agenturen
Diese Seite verwendet Cookies. Wenn Sie weiterhin auf der Website surfen, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Erfahren Sie mehr
Akzeptieren