Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Turk, hat die Koranverbrennungen in Nordeuropa als „widerwärtig“ bezeichnet und die Verantwortlichen scharf kritisiert. / Photo: AA (AA)
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Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die Koranverbrennungen in Nordeuropa als „widerwärtig“ bezeichnet und die Verantwortlichen scharf kritisiert. Türk warf ihnen vor, eine „Politik der Spaltung und der Ablenkung“ zu betreiben und falsche Debatten über Gender, Migration oder einen „Kampf der Kulturen“ zu schüren.

„Die widerwärtige Serie von etwa 30 Koranverbrennungen in jüngster Zeit ist die jüngste Manifestation dieses Drangs zur Polarisierung und Fragmentierung - zur Schaffung von Spaltungen innerhalb von Gesellschaften und zwischen Ländern“, sagte Türk am Montag bei der Eröffnungssitzung des 54. Menschenrechtsrates in Genf.

Er appellierte an alle Menschen, ungeachtet ihrer religiösen Überzeugung und ihres Glaubens, „mit Respekt für andere zu handeln”. Er kündigte an, die Situation am 6. Oktober im UN-Menschenrechtsrat zu diskutieren.

Empörung in muslimischen Ländern

In den vergangenen Monaten war es in Nordeuropa wiederholt zu Koranverbrennungen und ähnlichen Aktionen gekommen. Islamfeindliche Personen und Gruppen hatten insbesondere in Dänemark und Schweden unter Polizeischutz mehrmals versucht, das heilige Buch der Muslime zu entweihen. Dies löste weltweit, vor allem in muslimischen Ländern, eine Welle der Empörung aus.

Die Sitzung des Menschenrechtsrates begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des verheerenden Erdbebens in Marokko. Bei der Katastrophe kamen mehr als 2600 Menschen ums Leben, wie das Innenministerium des Landes am Montag bekanntgab. Das Beben der Stärke 6,8 hatte sich am Freitagabend rund 75 Kilometer südlich von Marrakesch im Atlasgebirge ereignet.

TRT Deutsch