UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einem Besuch in Istanbul die Arbeiten rund um die Eröffnung des gesicherten Korridors für Getreide aus der von Russland angegriffenen Ukraine gelobt. „Was für eine beeindruckende und inspirierende Operation“, sagte Guterres bei einer Rede im Kontrollzentrum am Samstag. Dieses war eigens für das Getreideabkommen eingerichtet worden. Alle Mitglieder der im Kontrollzentrum vertretenen Delegationen hätten bisher mit Hingabe und Professionalität gearbeitet, betonte Guterres. „Sie verkörpern alles das, was wir mit politischem Willen, (...) Fachwissen und gemeinsamen Anstrengungen erreichen können.“ Der Export ukrainischen Getreides sei aber nur ein Teil der Lösung. Genauso müsse russischen Nahrungs- und Düngemitteln der ungehinderte Zugang zu den weltweiten Märkten ermöglicht werden, so Guterres. „Ohne Dünger 2022 wird es 2023 vielleicht nicht genug Nahrung geben.“
Nahrungsmittel- und Düngerlieferungen aus der Ukraine und Russland seien nötig, „um die Rohstoffmärkte weiter zu beruhigen und die Preise für die Verbraucher zu senken“. Deshalb müssten alle Regierungen und der Privatsektor zusammenarbeiten.
Das Getreide-Abkommen zwischen Russland und der Ukraine war Ende Juli in Istanbul unterzeichnet worden. Darin wurde die Wiederaufnahme von ukrainischen Getreideexporten über das Schwarze Meer festgelegt. Bei den Verhandlungen traten Türkiye und die Vereinten Nationen als Vermittler auf. Das gemeinsame Koordinierungszentrum in Istanbul kontrolliert die Getreide-Exporte aus der Ukraine. Alle vier Parteien sind dort vertreten.