Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zum Auftakt des Treffens der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein mehr Eile bei den Waffenlieferungen angemahnt. Der von Russland begonnene Krieg „erlaubt keinen Aufschub“, sagte Selenskyj per Videoschaltung am Freitagmorgen anlässlich des Treffens auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz. Zeit bleibe „eine russische Waffe“.
Selenskyj dankte den Teilnehmern des Treffens für ihre bereits gelieferte Militärhilfe. Doch „Hunderte Dankeschöns sind nicht hunderte Panzer“, fügte er an. „Tausende Worte“ würden nicht gegen russische Artillerie helfen, verdeutlichte der ukrainische Präsident. Mit der Hilfe der Verbündeten, könne die Ukraine „tatsächlich siegen“.
Zum Auftakt der Konferenz in Ramstein rief auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Verbündeten auf, den ukrainischen Abwehrkampf gegen die russischen Angreifer stärker zu unterstützen. „Dies ist ein entscheidender Moment“, sagte er auf dem rheinland-pfälzischen US-Luftwaffenstützpunkt. Die russischen Streitkräfte formierten sich gerade neu, rekrutierten weitere Soldaten und versuchten aufzurüsten.
„Das ist nicht der Moment, langsamer zu werden“
„Das ist nicht der Moment, langsamer zu werden. Es ist der Zeitpunkt, tiefer zu graben“, betonte Austin mit Blick auf weitere Waffenlieferungen. An der Konferenz nimmt für Deutschland der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) teil, der erst am Donnerstag vereidigt wurde.
„Die ukrainische Bevölkerung schaut auf uns. Der Kreml schaut auf uns. Und die Geschichte schaut auf uns. Also werden wir nicht nachlassen“, sagte Austin. Die Verbündeten würden die Selbstverteidigung der Ukraine unterstützen, „solange es nötig ist“.
Vertreter der NATO-Staaten und anderer Unterstützerländer der Ukraine diskutieren am Freitag in Ramstein über weitere Militärhilfen für die Ukraine. Das Treffen wird von der Debatte über die mögliche Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine bestimmt. Dabei steht insbesondere Deutschland unter Druck, seinen Widerstand gegen die Lieferung von Leopard-Panzern an die Ukraine aufzugeben.
20 Jan. 2023
Agenturen
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