Reporter ohne Grenzen ehrt Journalist in Kriegsgebieten / Photo: DPA (dpa)
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Die Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) ehrt in diesem Jahr Journalisten in Kriegsgebieten für ihre Arbeit unter Druck und Gefahr. Den Preis in der Kategorie „Wirkung“ erhielt die ukrainische Journalistin Natalja Humenjuk, die mit ihrer Organisation The Reckoning Project mutmaßliche Kriegsverbrechen dokumentiert und Russland für die Deportation ukrainischer Kinder verantwortlich gemacht hat. Diese Arbeit führte unter anderem zu Haftbefehlen des Internationalen Strafgerichtshofs gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Bei der Verleihung der „Press Freedom Awards“ in Washington wurde Wael al-Dahduh, Leiter des Gaza-Büros des TV-Senders Al-Jazeera, in der Kategorie „Mut“ ausgezeichnet. Trotz persönlicher Verluste und großer Gefahr berichtete er über Israels Vernichtungskrieg in Gaza. Seine Frau, ein Enkel und drei seiner Kinder wurden in dem Krieg getötet. Sein Sohn Hamsa Wael Dahduh, ebenfalls Journalist, wurde Anfang des Jahres mit einem weiteren Kollegen bei einem israelischen Angriff auf ihr Auto getötet. Al-Dahduh selbst wurde im vergangenen Dezember nach einem israelischen Drohnenangriff verletzt.

Preis für Unabhängig trotz politischen Drucks

Der indische Journalist Ravish Kumar wurde in der Sparte „Unabhängigkeit“ geehrt. Sein Engagement für freien Journalismus trotz politischen Drucks und seine Berichterstattung über marginalisierte Themen machten ihn zu einer prägnanten Stimme des zunehmend autoritären Indien.

Die Auszeichnung für afrikanischen investigativen Journalismus ging an Mariam Ouédraogo aus Burkina Faso. Die Journalistin beleuchtet in ihrer Arbeit sexuelle Gewalt im Kontext von Terrorismus. Der Fotopreis von Reporter ohne Grenzen ging an den belgischen Fotografen Gaël Turine für seine Dokumentation über die Auswirkungen der Opioid-Krise in den USA, speziell in Philadelphia.

Mit den „Press Freedom Awards“ würdigt RSF seit Jahrzehnten Journalistinnen und Journalisten, die trotz teils lebensbedrohlicher Bedingungen ihre Arbeit fortführen und für das Recht auf freie Meinungsäußerung einstehen.

RSF-Klage gegen Israel vor IStGH

Reporter ohne Grenzen hat vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag vier Strafanzeigen eingereicht, um die Tötung „von Israel verübte Kriegsverbrechen gegen Journalisten“ untersuchen zu lassen. Die jüngste Strafanzeige wurde im September beim Gericht eingereicht. Der IStGH hatte im Januar bekannt gegeben, dass er mögliche Verbrechen gegen Journalisten seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges gegen die Palästinenser im Gazastreifen prüfe.

Seit dem Beginn des israelischen Vernichtungskrieges am 7. Oktober 2023 wurden nach palästinensischen Angaben schon mindestens 192 Journalisten und Mitarbeiter von Medienunternehmen getötet.

TRT Deutsch und Agenturen