Ägyptische Freiwillige feiern, als die ersten Lastwagen mit Hilfsgütern für den Gaza-Streifen den Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gaza-Streifen passieren. / Photo: DPA (dpa)
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Nach heftigen Luftangriffen und einer vollständigen Blockade seitens Israel sind erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen angelaufen. Einige Lastwagen fuhren am Samstag von Ägypten in den palästinensischen Bereich des Grenzübergangs Rafah, wie auf Bildern im ägyptischen Fernsehen zu sehen war.

Demnach sollen 20 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern, darunter Arzneimittel, in den Gazastreifen geliefert werden. Es sind die ersten Lieferungen über Rafah seit dem erneut entbrannten Konflikt im Nahen Osten, bei dem bislang mehr als 4100 Palästinenser und rund 1400 Israelis ums Leben gekommen sind. Wie lange die Grenze für Hilfslieferungen offen bleiben soll, blieb zunächst unklar.

Zuletzt hatten sich etwa 170 Lastwagen mit humanitären Versorgungsgütern auf ägyptischer Seite vor dem Übergang gestaut. Die Lkw seien bereit und auf „Stand-by“, sagte eine Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag in Kairo.

Lastwagen mit Arzneien zunächst gestoppt

In der Nacht zum Samstag sollten bereits zwei Lastwagen die Grenze überqueren, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Die Lkw hatten demnach Medizin geladen und Medienberichten zufolge auch Leichentücher. Ein Team aus Medizinern sollte mit den Lastwagen ebenfalls in den Gazastreifen einfahren. Die Vorbereitungen zur Einfahrt seien dann aber gestoppt worden wegen neuer Luftangriffe Israels am frühen Morgen, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Rafah gilt als der einzige Weg, dringend benötigte Hilfe in den blockierten Gazastreifen zu bringen. Israel hatte nach internationalem Druck einer Öffnung des Grenzübergangs für die Lieferung von Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten zugestimmt. Die Lkw und Krankenwagen waren bei einem Großaufgebot an Sicherheitskräften zur Grenze gefahren. Auf einigen steht geschrieben: „Für unser Volk in Palästina“.

Mangel an Wasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten

UN-Generalsekretär António Guterres hatte den Grenzübergang am Freitag auf ägyptischer Seite besucht und eine rasche Abfahrt für die Laster gefordert. Zwei Millionen Menschen im Gazastreifen würden „enorm leiden“, weil ihnen unter anderem Wasser, Nahrungsmittel und Medikamente fehlten. „Diese Lastwagen machen den Unterschied zwischen Leben und Tod für so viele Menschen im Gazastreifen.“

Antonio Guterres (M), Generalsekretär der Vereinten Nationen, spricht während einer Pressekonferenz am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.  (DPA)

Israel hatte nach einem Vergeltungsschlag der Hamas am 7. Oktober die Küstenenklave faktisch abgeriegelt und erneut Luftangriffe auf zivile Ziele gestartet, darunter Krankenhäuser, Moscheen und Kirchen. Zahlreiche Aufnahmen im Netz zeigten die dramatische Lage in den Krankenhäusern im Gazastreifen.

TRT Deutsch und Agenturen