08.06.2021, Kanada, London: Justin Trudeau, Premierminister von Kanada, legt bei einer Mahnwache vor der Londoner muslimischen Moschee Blumen für die Opfer des tödlichen Fahrzeugangriffs auf fünf Mitglieder der kanadischen muslimischen Gemeinde der Stadt in Ontario nieder. Trudeau hat den offenbar rassistisch motivierten Angriff auf eine muslimische Familie in seinem Land als Terrorakt bezeichnet. (dpa)
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Nach dem tödlichen islamophoben Angriff auf eine Familie in London, Ontario plant Kanada, gegen Hass im Internet vorzugehen. Das teilte laut Reuters der Minister für die Zusammenarbeit mit den Regionalverwaltungen, Dominic LeBlanc, am Mittwoch in einer Pressekonferenz mit.

Am Sonntagabend hatte ein 20-Jähriger mit seinem Pick-Up-Truck fünf Menschen in Ontario angefahren und dabei vier Mitglieder einer muslimischen Familie getötet – nur ein Neunjähriger überlebte. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hatte nach dem Angriff erklärt, dass Islamophobie „keinen Platz“ in kanadischen Gemeinschaften habe und forderte ein „Ende des Hasses“.

In den nächsten Wochen würden detailliertere Angaben zur geplanten Vorgehensweise gegen Hass im Netz gemacht werden, versicherte LeBlanc während der Pressekonferenz. Dazu stehe die Regierung im Austausch mit Plattformen in den sozialen Medien. Spezifische Angaben zu geplanten Maßnahmen blieben vorerst aus.

Auch Premierminister Trudeau hatte am Dienstag nach Vorwürfen, Ottawa gehe nicht ausreichend gegen Rassismus vor, Maßnahmen angekündigt. Er versicherte, dass Rechtsradikale und Online-Extremismus bekämpft würden. Während einer virtuellen Konferenz am Mittwoch betonte er erneut, dass Anstiftungen zu Gewalt auch „vermutlich“ durch das Internet begünstigt würden.

TRT Deutsch