Die Delegation von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Dienstagabend vor dem Abflug von Tel Aviv nach Kairo wegen eines Luftalarms schlagartig das Flugzeug verlassen müssen. Scholz wurde mit einem Auto in ein Gebäude gefahren, die anderen Passagiere wurden aufgefordert, sich auf dem Flugfeld auf den Boden zu legen. Nach wenigen Minuten konnten die Passagiere wieder in das Flugzeug steigen.
Am späten Abend flog die Maschine mit Scholz und der Delegation Richtung Kairo ab. Dort wird er mit dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah as-Sisi zusammenkommen. Mit as-Sisi wolle er unter anderem über die humanitäre Not der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sprechen, hatte Scholz in Tel Aviv gesagt.
EU-Ratspräsident mahnt zur Einhaltung des internationales Rechts
Nach dem israelischen Angriff auf einen Krankenhaus-Komplex in Gaza hatte EU-Ratspräsident Charles Michel die Regierung in Tel Aviv gemahnt, internationales Recht einzuhalten. „Ein Angriff auf zivile Infrastruktur ist nicht im Einklang mit internationalem Recht“, sagte Michel am Dienstagabend nach einem virtuellen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union. Gleichzeitig bekräftigten sie ihre Unterstützung für Israel.
Israel hatte zuletzt die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Die israelische Regierung plant nun einen Großangriff mit Bodentruppen. In dem dicht besiedelten Küstenstreifen mit rund 2,2 Millionen Bewohnern droht nun eine humanitäre Krise.
Dienstagabend Führte Israel einen Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza durch. Dabei wurden mindestens 500 Menschen getötet.