Die Regisseure Yuval Abraham (l) und Basel Adra stehen während der Preisverleihung bei der Abschlussgala im Berlinale Palast auf der Bühne, nachdem sie für den Film „No Other Land“ den Preis für den besten Dokumentarfilm gewonnen haben. / Photo: DPA (dpa)
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Die Europäische Filmakademie hat den Film „No Other Land“ eines palästinensisch-israelischen Teams in Luzern als besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. „No Other Land“ dreht sich um die Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern in den Dörfern von Masafer Jatta südlich von Hebron im Westjordanland.

Die Regisseure Basel Adra und Yuval Abraham bedankten sich per Videoschalte. Es sei schwer, die Auszeichnung zu feiern, „während wir noch unter der Besatzung leben“, sagte der Palästinenser Adra. „Besonders in den Tagen, in denen diese Besatzung einen Völkermord an meinem Volk begeht.“

Der Begriff Völkermord bezeichnet laut UN-Konvention die Absicht, eine Bevölkerungsgruppe zu vernichten. Kritiker werfen Israel vor, im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen.

Der israelische Journalist Abraham forderte in der Videobotschaft die europäischen Regierungen dazu auf, einen Waffenstillstand zu verhängen oder dabei zu helfen, einen Waffenstillstand zu verhängen. Bei der palästinensischen Bevölkerung in Gaza finde eine „ethnische Säuberung“ statt, sagte Abraham.

Nach der Rede der Filmemacher war ein vereinzelter „Free Palestine“-Ruf im Saal der Preisverleihung zu hören. „No Other Land“ von Adra, Abraham, Rachel Szor und Hamdan Ballal war bereits im Februar bei der Berlinale mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet worden.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Israel hatte nach dem Vergeltungsschlag der palästinensischen Widerstandsorganisation Hamas am 7. Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza gestartet. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hamas, doch es wurden bislang Zehntausende Zivilisten von Israels Armee getötet.

Humanitäre Hilfslieferungen werden seither von Israel behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Doch auch dort sind sie israelischen Angriffen ausgesetzt. Zudem herrscht eine akute Hungerkrise, die Hungertote fordert.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober 2023 mehr als 44.600 Menschen getötet und mehr als 105.700 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

TRT Deutsch und Agenturen