Zahlreiche deutsche Journalisten haben in einem offenen Brief mehr Schutz für ihre Kollegen im Gazastreifen gefordert. Der Brief wurde bislang von mehr als 200 Journalisten unterzeichnet, wie der Internetseite „gazajournalistenschuetzen.wordpress.com“ zu entnehmen ist.
Neben dem Schutz von Medienschaffenden fordern die Unterstützer des offenen Briefs die Aufhebung des israelischen Einreiseverbots für unabhängige internationale Berichterstatter in Gaza. Es dürfe zudem „keine ungeprüfte Übernahme von Darstellungen von Kriegsparteien in der Berichterstattung“ geben. Stattdessen werden Quellenvielfalt, die Einbettung in den historischen und politischen Kontext sowie Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit palästinensischen Journalisten gefordert.
Seit dem 7. Oktober haben israelische Soldaten laut der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ mindestens 140 Journalisten in Gaza getötet. „Angriffe auf Pressevertreter sind Kriegsverbrechen“, wird in dem offenen Brief der Medienschaffenden konstatiert. „Dennoch tötet das israelische Militär immer wieder Kollegen, die durch Aufschriften an Westen und Helmen unmissverständlich als Pressevertreter erkennbar waren.“