Der in Deutschland entwickelte Impfstoff CureVac hat bei klinischen Studien im Einsatz gegen COVID-19 eine Wirksamkeitsrate von nur 48 Prozent gezeigt. Diese Rate ist weit niedriger als die von den mRNA-Konkurrenten Pfizer-BioNTech und Moderna entwickelten Impfstoffe, räumte das Tübinger Unternehmen am Mittwoch ein. Der Impfstoff hatte bereits Anfang des Monats schlechte Zwischenergebnisse geliefert.
Die COVID-19-Impfstoffe von der deutschen Firma BioNTech in Zusammenarbeit mit dem US-Giganten Pfizer und der US-Firma Moderna zeigten bereits zu einem früheren Zeitpunkt der Pandemie eine Wirksamkeit von etwa 95 Prozent. In ihren Versuchen hatten sie nur mit dem ursprünglichen Virusstamm zu kämpfen. Jüngste Studien zeigen jedoch, dass beide Impfstoffe auch einen starken Schutz gegen die neueren, ansteckenden Varianten bieten.
Immerhin 100 Prozent wirksam gegen tödlichen Verlauf
Bei Studienteilnehmern im Alter von 18 bis 60 Jahren stieg die Schutzwirkung des CureVac-Impfstoffes deutlich auf 53 Prozent. In dieser Altersgruppe biete der Impfstoff einen wirksamen Schutz von 77 Prozent gegen einen schweren Krankheitsverlauf und einen hundertprozentigen Schutz vor einem Krankenhausaufenthalt oder einem tödlichen Verlauf der Infektion.
In der Aussage vom CEO Franz-Werner Haas: „CVnCoV zeigt einen starken Wert für Menschen im Alter von 18 bis 60 Jahren, von dem wir glauben, dass er einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie und der dynamischen Ausbreitung der Variante leisten wird.“ An der Studie nahmen etwa 40.000 Menschen in zehn Ländern in Europa und Lateinamerika teil. Von ihnen erkrankten den Angaben zufolge 228 an dem Coronavirus.
Notzulassung durch EMA dennoch wahrscheinlich
CureVac teilte im Mai mit, dass eine unabhängige Analyse „keine Sicherheitsbedenken“ bezüglich des Zwei-Dosen-Impfstoffs ergeben hat. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) wird nun eine Notzulassung des Impfstoffes in Betracht ziehen.
Der Impfstoff von CureVac benötigt auch eine geringere Dosierung von nur 12 Mikrogramm, verglichen mit 30 Mikrogramm bei BioNTech und 100 bei Moderna, was eine schnellere und billigere Massenproduktion ermöglicht. Diese Faktoren könnten CureVac möglicherweise einen Vorteil in wärmeren Entwicklungsländern verschaffen.