Die Arabische Liga hat den syrischen Präsidenten Ahmed al-Scharaa zu einem Sondergipfel zum Gaza-Krieg eingeladen. Der ehemalige Milizenchef habe vom ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi „eine Einladung zur Teilnahme am außerordentlichen Gipfeltreffen der Arabischen Liga am 4. März in Kairo erhalten“, erklärte das Präsidialamt in Damaskus am Sonntag. Bei dem Treffen wollen die arabischen Länder über eine gemeinsame Reaktion auf die Pläne für den Gazastreifen von US-Präsident Donald Trump beraten.
Trump will den vom Krieg zerstörten Gazastreifen komplett räumen und nach eigenem Bekunden zu einer „Riviera des Nahen Ostens“ umbauen. Die dort lebenden 2,4 Millionen Palästinenser sollen nach seinen Vorstellungen in Länder der Region wie etwa Jordanien und Ägypten umgesiedelt werden.
Trumps Plan stieß in der arabischen Welt, aber auch bei westlichen Verbündeten der USA wie etwa Deutschland auf klare Ablehnung. Die UNO warnte vor „ethnischen Säuberungen“ in dem Palästinensergebiet, der neue syrische Machthaber al-Scharaa nannte den Plan ein „sehr großes Verbrechen, das nicht passieren darf“.
Syrien war 2011 aus der Arabischen Liga ausgeschlossen worden, nachdem die Niederschlagung friedlicher Proteste gegen den damaligen Machthaber Baschar al-Assad den jahrelangen Bürgerkrieg ausgelöst hatte. 2023 wurde Damaskus aber wieder aufgenommen. Nach dem Sturz Assads im Dezember 2024 war al-Scharaa, der Chef der HTS-Miliz, Ende Januar zum Präsidenten der Übergangsregierung ernannt worden.