Anhänger der Terrorgruppe PKK/YPG haben in der schwedischen Hauptstadt Stockholm eine Demonstration gegen Türkiye und Präsident Recep Tayyip Erdoğan veranstaltet. Bei der behördlich geduldeten Kundgebung am Samstag auf dem Medborgarplatsen-Platz wurde die schwedische Regierung aufgefordert, aus dem trilateralen Memorandum mit Finnland und Türkiye auszusteigen.

Einige Teilnehmer trugen Banner mit Symbolen der Terrorgruppe sowie Bilder des inhaftierten PKK-Anführers Abdullah Öcalan. Bei dem Marsch unter Polizeischutz zum Parlamentsgebäude wurden unter anderem Parolen gegen Erdoğan skandiert, begleitet von „Nein zur NATO“-Rufen.

Mitte September hatten PKK/YPG-Anhänger bei einer ähnlichen Veranstaltung in Stockholm ein Bild von Erdoğan angezündet und Poster von Öcalan gezeigt.

Schweden und Finnland hatten als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine die NATO-Mitgliedschaft beantragt. Beide Länder brachen dadurch mit einer langen Tradition weitgehender militärischer Neutralität. Finnland wurde bereits am 4. April als 31. Mitglied der NATO aufgenommen.

Ankara fordert von Stockholm als Bedingung für eine Zustimmung zum NATO-Beitritt, dass unter anderem Terrorpropaganda in dem Land verhindert wird. Die Forderungen wurden in einer Vereinbarung mit Finnland und Türkiye festgehalten.

Im Herbst soll im türkischen Parlament über eine Ratifizierung der schwedischen NATO-Mitgliedschaft abgestimmt werden. Stockholm kündigte zuletzt an, entschlossener gegen Mitglieder Terrororganisation PKK vorgehen zu wollen.

Die PKK wird in Türkiye, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.