Enver Şimşek, das erste bekannte Opfer der rechtsterroristischen NSU. (Others)
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Rund 300 Menschen haben in Nürnberg anlässlich des 20. Jahrestags der Ermordung von Enver Şimşek durch die Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) demonstriert. Bei der Gedenkkundgebung zogen die Teilnehmer durch den Nürnberger Stadtteil Langwasser bis hin zum Tatort in der Liegnitzer Straße, wie Birgit Mair vom Nürnberger Bündnis Nazistopp am Samstag sagte.

Abdul-Kerim Şimşek, der Sohn des Ermordeten, legte dort ein Blumengesteck mit Rosen und Nelken nieder. Im Anschluss sprachen unter anderem Abdul-Kerim Şimşek und die Nebenklageanwältin der Familie Şimşek, Seda Başay-Yıldız.

Şimşek war zweifacher Vater und Inhaber eines Blumenhandels in Schlüchtern in Hessen. Er besaß zudem einen mobilen Blumenstand in Nürnberg.

Auf Şimşek war am 9. September 2000 in Nürnberg vor seinem Blumenstand geschossen worden. Er wurde dabei schwer verletzt. Zwei Tage später starb er infolge seiner schweren Verletzungen im Krankenhaus. Er gilt als das erste bekannte Opfer des NSU-Terrors. Normalerweise lieferte Şimşek nur die Ware für den Blumenstand aus. An diesem Tag übernahm er jedoch als Urlaubsvertretung auch den Verkauf. Zwei Tage später starb er infolge seiner schweren Verletzungen im Krankenhaus. Er gilt als das erste bekannte Opfer des NSU-Terrors.

Der NSU hatte in Deutschland zwischen 2000 und 2007 mindestens zehn Menschen ermordet: acht türkischstämmige und einen griechischstämmigen Kleinunternehmer sowie eine Polizistin. Die Öffentlichkeit erfuhr erst 2011 von der Existenz der Gruppe und ihrer Rolle bei den Morden, als die zwei Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Bohnhardt Selbstmord begingen und das dritte Mitglied der Gruppe, Beate Zschäpe, ein Bekennervideo verschickte.

TRT Deutsch und Agenturen