Der ehemalige Verfassungsschutz Österreichs – jetzt „Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst“ (DNS) - verfügt in seinen beiden Außenstellen noch über keine Büroräumlichkeiten. Die Beamten wussten bis zwei Tage vor Dienstbeginn nicht, wo sich ihr neuer Arbeitsplatz befinden wird, wie der „Exxpress“ berichtet.
Bereits 2019 war in Bericht von gravierenden Sicherheitsmängeln die Rede
Sie arbeiten zunächst einmal im „Home Office“, also von ihrem Zuhause aus. Für die dabei anfallenden Aufgaben wie Internetrecherche in den Medien surfen sie offensichtlich über die eigene IP-Adresse und eigene Server. Dabei sollten sie sich ausschließlich auf die Beobachtung von Extremisten unter Anti-Corona-Aktivisten beschränken.
Ein alarmierender Geheimdienst-Bericht hat 2019 schwere Missstände aufgedeckt
Österreichs Staatsschutz stand in den vergangenen Jahren in der Kritik. Ein brisanter Report internationaler Geheimdienst-Spezialisten hatte grobe Missständen beim ehemaligen BVT (Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung) aufgelistet.
Darin war zu lesen, dass Zugangsberechtigte im BVT Mobiltelefone in das Gebäude mitbringen durften. Das BVT-Netzwerk war sogar an das Internet angeschlossen. Mitarbeiter durften darauf ohne Zweifaktor-Authentifizierung von außen zugreifen.
Ressortsprecher warnt vor Dramatisierung
Nun arbeiten die Mitarbeiter des neu gegründeten DSN von daheim und sogar auf ihren privaten Notebooks. Mit dem Bericht konfrontiert, wird Ressortsprecher Harald Sörös im „Exxpress“ zitiert: Es stünden „ausreichend dienstliche Räumlichkeiten für die DSN zur Verfügung“. Was die Arbeit im Home Office betrifft, so verweist das Innenministerium auf die „Telearbeitsregelung des öffentlichen Dienstes“. Diese finde auch in der DSN Anwendung. Deshalb habe es auch im nicht operativ tätigen Arbeitsbereich der DSN Telearbeit gegeben.
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