Mit ihren Liedern wirbt die rechtsextreme Hardcore-Band „Terrorsphära“ europaweit für ihre Ideologie. Wie „Der Standard“ am Montag berichtete, gilt dabei das Band-Mitglied Manuel E. als der Netzwerker der Neonazi-Gruppe und knüpft europaweit Kontakte zu rechtsextremen Strukturen. Entgegen anderslautenden Behauptungen seiner Bekannten sei er nun „zurück, als Netzwerker in der deutschsprachigen extremen Rechten – und weit darüber hinaus.“
Demnach besuchte Manuel E. bereits Anfang der 2000er Jahre rechtsextreme Veranstaltungen in Österreich und Deutschland. Er soll wegen rassistisch motivierter Gewaltverbrechen und des Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz bereits drei Jahre hinter Gitter verbracht haben. Laut „Standard“ weisen seine Bekannten heute Vorwürfe prolongierter Bezüge zur Neonazi-Szene zurück.
Netzwerk über ganz Europa gespannt
Der Rechtsextreme ist österreichischen Behörden sowie dem deutschen Verfassungsschutz bekannt. Letzterer spricht demnach von seinen „Kontakten zu neonazistischen Strukturen“. Dabei umfasse die Liste der Länder, in denen Manuel E. das rechtsextreme Netzwerk seiner Band um ähnliche Strukturen erweitert habe, unter anderem Frankreich, Griechenland, Portugal oder die Ukraine.
Laut „Standard“ tritt die Band „fast ausschließlich bei extrem rechten Kampfsport-Events auf“. Bei der Organisation solcher Wettkämpfe in Griechenland wirke beispielsweise die rechtsextreme Partei „Goldene Morgenröte“ mit, die immer wieder durch neonazistische und gewaltaffine Handlungen und Aussagen auf sich aufmerksam macht. Die französischen Kontakte der Neonazi-Band seien in dem verbotenen militanten Neonazi-Netzwerk „Blood & Honour“ zu finden.
„Bewegung trainierter und kampferprobter politischer Soldaten“
Auch zur Terrorzelle NSU soll es Verbindungen geben: Zwei Wochen nach seiner Verurteilung als NSU-Unterstützer posierte demnach ein Mann namens Andre E. 2016 auf einem Gruppenfoto neben Manuel E. - Andre E. wurde 2018 wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Im Unterschied zu anderen Rechtextremisten legt die Band ihr Hauptaugenmerk auf das sportliche Image, um eine vermeintlich „modernisierte“ Version der extremen Rechten zu predigen, die unter anderem auf eine vegane Ernährungsweise achte. Das Ziel hierbei ist laut dem Sozialwissenschaftler Robert Claus, eine „Bewegung trainierter und kampferprobter politischer Soldaten“ zu schaffen. Entsprechend seien Manuel E. und seine Bandkollegen auch auf Bildern zu sehen, die sie in einem Taekwondo-Verein zeigen sollen – beim Training mit Messern, Stöcken und im Nahkampf.