19.08.2021, Brandenburg, Doberlug-Kirchhain: Zwei Frauen stehen in einem Wohnhaus der von der DRK-Flüchtlingshilfe betreuten Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Asylsuchende am Ende des Ganges. (dpa)
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Einer Studie der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel zufolge waren in Flüchtlingsunterkünften während der Corona-Pandemie außerordentlich raue Lebensumstände an der Tagesordnung. Am Donnerstag veröffentlichte Pro Asyl die Ergebnisse einer Untersuchung, die von Dr. Nikolai Huke im Rahmen des Forschungsprojekts „Gefährdetes Leben. Alltag und Protest in Flüchtlingsunterkünften im Zuge der Corona-Pandemie“ durchgeführt wurde.
Masken fehlten ebenso wie Möglichkeiten sozialer Distanzierung
Im Rahmen seiner Studie führte Huke 16 Interviews mit Asylsuchenden durch. „Die von mir geführten Interviews zeichnen ein in vielerlei Hinsicht erschreckendes Bild vom Alltag in Flüchtlingsunterkünften während der Pandemie“, wird Huke von Pro Asyl und der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel zitiert. Laut dem Forscher gehören demnach auch abseits von Corona „Rassismus, unzureichende medizinische Versorgung, Lärmbelästigung, fehlende Privatsphäre, oder Security-Gewalt“ zu den Hauptproblemen des Unterbringungssystems.
Die Pandemie habe dabei jedoch „problemverschärfend“ gewirkt. So sei soziale Distanzierung aufgrund von Mehrbettzimmern oder geteilten Speisesälen erschwert worden. Masken oder Desinfektionsmittel hätten ebenfalls vielerorts gefehlt.
„Wie Krankenhaus oder Haftanstalt“
Die von Pro Asyl herausgegebene Studie „Bedeutet unser Leben nichts? Erfahrungen von Asylsuchenden in Flüchtlingsunterkünften während der Corona-Pandemie in Deutschland“ hält dabei auch Aussagen von Asylsuchenden fest, die ihre Unterkünfte mit Gefängnissen vergleichen. „Das ist wie ein Gefängnis oder ein Krankenhaus“, wird eine Person zitiert. „Das kam mir wie eine Haftanstalt vor, als ob ich in einer Zelle bin“, beschrieb eine Person der Studie zufolge eine Erstaufnahmeeinrichtung.

TRT Deutsch