Chemnitz: Kulturschaffende fordern Gedenkort für NSU-Opfer (dpa)
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Kulturschaffende in Chemnitz fordern einen Gedenkort für die Opfer der rechtsextremen Terrorzelle NSU und die Schaffung eines Dokumentationszentrums. Chemnitz sei neben Köln die einzige Stadt mit direktem NSU-Bezug, die noch keinen Gedenkort für die Opfer habe, sagte die Projektleiterin der Ausstellung „Offener Prozess“, Hannah Zimmermann, am Donnerstag. Auch die Leiterin des Figurentheaters Gundula Hoffmann und der Dramaturg René Schmidt sprachen sich für einen solchen Gedenkort in der Kulturhauptstadt Europas 2025 aus. Im Rahmen des bundesweiten Projekts „Kein Schlussstrich!“ zum NSU-Terror ist am 7. November eine Diskussionsrunde geplant, bei der über einen Gedenkort debattiert werden soll. Dazu wird die Witwe des NSU-Mordopfers Mehmet Kubasik erwartet. Laut Zimmermann soll es 2022 eine Konzeptionsphase für ein Dokumentationszentrum geben und eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben werden. Dabei seien sowohl Chemnitz als auch Zwickau mögliche Standorte. Es soll unter anderem ein Archiv zur Geschichte des Rechtsterrorismus haben, ebenso wie Ausstellungs- und Versammlungsräume, erläuterte Zimmermann. In Chemnitz fand das aus Jena stammende NSU-Trio nach seinem Abtauchen in den Untergrund Ende der 1990er Jahre mit Hilfe von Unterstützern Zuflucht und beschaffte sich mit Raubüberfällen in der Region Geld. Später kamen die Rechtsterroristen in Zwickau unter, wo es heute einen Gedenkort für die NSU-Opfer gibt. Sie ermordeten mindestens zehn Menschen. Am 4. November jährt sich das Auffliegen der Terrorzelle zum zehnten Mal.

dpa