7.3.2020, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ein Kellner räumt einen Tisch in einem Restaurant ab. (dpa)
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Die Zahl der Arbeitsmigranten ist weltweit auf 169 Millionen gestiegen, ein Zuwachs von fünf Millionen oder drei Prozent innerhalb von zwei Jahren. Wie die Internationale Arbeitsorganisation ILO am Mittwoch in Genf mitteilte, entfallen damit knapp fünf Prozent der globalen Arbeitsleistung auf Personen, die für die Sicherung ihres Lebensunterhalts durch Erwerbsarbeit ins Ausland gehen. Unter ihnen seien Frauen überdurchschnittlich häufig in schlecht bezahlten, gering qualifizierten Jobs beschäftigt und hätten weniger Zugang zu sozialer Sicherung und Hilfsleistungen.

Die Corona-Pandemie habe die prekäre Lage von Arbeitsmigranten noch verstärkt, erklärte Manuela Tomei, ILO-Direktorin für Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit. Arbeitsmigranten würden oft als Erste entlassen, erhielten schwerer medizinische Behandlung und seien häufig von nationalen Corona-Hilfsprogrammen ausgeschlossen.

Mehr als zwei Drittel der internationalen Arbeitsmigranten sind laut dem aktuellen ILO-Bericht in einkommensstarken Ländern beschäftigt. Der Anteil junger Werktätiger im Alter von 15 und 24 Jahren stieg im Untersuchungszeitraum zwischen 2017 und 2019 von 8,3 auf 10 Prozent. Als wahrscheinlicher Grund wird die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Entwicklungsländern genannt.

Frauen stellen 70 Millionen der 169 Millionen Arbeitsmigranten. Sie gingen häufiger als Begleitung eines Familienmitglieds ins Ausland, seien der Gefahr von Diskriminierung ausgesetzt, verfügten über weniger gute Netzwerke und hätten so Schwierigkeiten, im Ausland Arbeit und Familie zu verbinden.

Zwei Drittel (66,2 Prozent) der Arbeitsmigranten sind den UN-Angaben zufolge im Dienstleistungssektor beschäftigt, mit einem deutlich höheren Anteil von Frauen. Dies sei teilweise mit einer wachsenden Nachfrage nach Pflegekräften zu erklären, hieß es.

Agenturen