Die Ratingagentur Fitch hat am Freitag den Ausblick für Türkiye von „negativ“ auf „stabil“ angehoben. Diese Entscheidung sei auf die jüngsten finanzpolitischen Reformen zurückzuführen, die zu einer Verbesserung der makroökonomischen Stabilität geführt hätten, sagt der Fitch-Analyst Carlos Morales im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu.
Türkiye habe sich von einer gezielten Finanzregulierung entfernt, die als interventionistisch und unberechenbar wahrgenommen worden sei, so Morales. Die Finanzpolitik sei nun konsistent und lege den Fokus auf Wachstum und Beschäftigung.
Fitch-Analyst würdigt Arbeit der türkischen Zentralbank
Morales würdigt in diesem Zusammenhang die Geldpolitik der Zentralbank von Türkiye. Diese habe dazu beigetragen, die türkische Lira zu stärken und die Inflationserwartungen zu senken. Die Agentur erwarte, dass die Zentralbank ihre straffe Geldpolitik zur Inflationsbekämpfung fortsetzt.
Die türkische Regierung habe Schritte unternommen, um das Vertrauen der Investoren zu gewinnen, betonte Morales. Der jüngste Reformwille und die damit verbundenen Ankündigungen hätten eine gewisse Glaubwürdigkeit geschaffen. Auch die Entscheidung der Weltbank, ihre Investitionen in Türkiye zu verdoppeln, sowie die milliardenschweren Abkommen mit den Golfstaaten seien positive Signale.
Risiken bleiben bestehen
Morales wies aber auch auf einige Risiken hin, die den positiven Ausblick für Türkiye seiner Ansicht nach gefährden könnten. Dazu gehörten eine mögliche Verschärfung der geopolitischen Spannungen in der Region, eine Verlangsamung des globalen Wachstums oder Änderungen der Finanzierungsbedingungen.