Die Deutschen sparen wieder mehr - und schicken damit das Konsumklima weiter in den Keller. Die Anschaffungsneigung nehme zwar minimal zu und auch die Erwartungen hinsichtlich des Einkommens hätten sich stabilisiert, geht aus der neuesten Komsumklimastudie des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK für September hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. „Ein deutlicher Anstieg der Sparneigung lässt das Konsumklima allerdings erneut sinken“, teilte GfK in Nürnberg mit. Die Sparneigung habe den höchsten Stand seit April 2011 erreicht.
„Damit dürften die Chancen auf eine Erholung der Konsumstimmung noch in diesem Jahr auf Null gesunken sein“, sagte der GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Er macht dafür vor allem die anhaltend hohe Inflationsrate verantwortlich. Lebensmittel- und Energiepreise seien stark gestiegen. „Somit wird der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten“, betonte Bürkl. Experten rechnen mit einer leichten Rezession. Für eine signifikante Verbesserung der Binnennachfrage sei es absolut notwendig, dass die Inflationsrate von derzeit 6,1 Prozent wieder auf ein erträgliches Maß zurückgeführt werde.
Die Lust auf Anschaffungen, obwohl ganz leicht gestiegen, verharre nun seit einem Jahr auf einem sehr niedrigen Niveau. In den Budgets der privaten Haushalte gebe es kaum Platz für größere Anschaffungen. Hinzu kämen Sorgen vor Jobverlust und Insolvenzen. Die Arbeitsmarktexperten gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen in diesem Jahr im Schnitt um 150.000 bis 190 .00 höher liegt als im vergangenen Jahr.
Die monatliche GfK-Erhebung ist Teil der Studie „GfK Konsumklima Maxx“ im Auftrag der EU-Kommission. Im Zeitraum zwischen dem 31. August und dem 11. September 2023 wurden rund 2000 Verbraucher in Deutschland befragt.