Hamburger Hafen Containerschiff / Photo: Reuters (Reuters)
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Die schwache Nachfrage auf den Weltmärkten macht der Exportnation Deutschland zunehmend zu schaffen. Das zweite Halbjahr 2023 begann nach jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom Montag mit einem Minus bei den Ausfuhren. Die Aussichten in Schlüsselindustrien wie dem Maschinenbau trüben sich zunehmend ein. Der Außenhandel sei „nicht mehr der starke, widerstandsfähige Wachstumsmotor der deutschen Wirtschaft, der er einmal war, sondern ein Bremsklotz“, kommentierte ING-Chefvolkswirt, Carsten Brzeski.

Minus von 0,9 Prozent im Juli

Im Juli wurden sowohl im Vergleich zum Vormonat (minus 0,9 Prozent) als auch zum Vorjahresmonat (minus 1,0 Prozent) weniger Waren „Made in Germany“ ins Ausland geliefert als im jeweiligen Vorjahreszeitraum. Insgesamt summierten sich die deutschen Exporte in dem Monat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden auf 130,4 Milliarden Euro.

Betrachtet man die sieben Monate des laufenden Jahres in Summe, liegen die Exporte kalender- und saisonbereinigt mit 922,4 Milliarden Euro noch um 2,9 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Gesamtjahr 2022 hatte der deutsche Außenhandel auch wegen teils deutlicher Preiserhöhungen ein Rekordergebnis erzielt.

Nach Deutschland eingeführt wurden den Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge im Juli Waren im Gesamtwert von 114,5 Milliarden Euro. Zum Vormonat war dies ein Zuwachs um 1,4 Prozent. Im Vergleich zum Juli 2022 sanken die Importe dagegen deutlich um 10,2 Prozent.

Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023 um bis zu 0,5 Prozent

Die deutsche Wirtschaft lahmt angesichts hoher Zinsen, teurer Energie und schwacher Exporte. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) rechnet deshalb in diesem Jahr mit einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bis zu 0,5 Prozent. Aufgrund der starken Ausrichtung auf die Weltmärkte und der hohen Exportquote leide die deutsche Wirtschaft überdurchschnittlich unter geoökonomischen Schocks, betonten Ökonomen.

Mit ihrem im internationalen Vergleich hohen Industrieanteil und der Bedeutung energieintensiver Industrien sei sie zudem stärker als andere Länder von bestehenden Versorgungsrisiken und Kostenschocks betroffen.

TRT Deutsch und Agenturen