In den Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie haben sich die Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Nordrhein-Westfalen auf eine Einmalzahlung für 2021 in Höhe von 500 Euro geeinigt. Die Vereinbarung sei in der Nacht nach erneuten siebenstündigen Verhandlungen erzielt worden, teilte die IG Metall Bezirksleitung NRW am Samstagmorgen mit. Die Corona-Prämie in Höhe von 500 Euro wird demnach am 30. Juni ausgezahlt. Die bereits bestehende jährliche Zahlung aus dem Tarifvertrag „zusätzliche Vergütung“ in Höhe von 1.000 Euro wird nach Angaben der Gewerkschaft ab 2023 um eine weitere zusätzliche tarifdynamische Zahlung in Höhe von 600 Euro ergänzt, die im Februar eines jeden Jahres ausgezahlt werde. Auf dem Weg dorthin gebe es im Dezember 2021 zunächst 250 Euro und im Februar 2022 weitere 250 Euro. Diese zusätzlichen tariflichen Entgelte könnten auch zur Beschäftigungssicherung genutzt werden.
Tarifverträge zu Beschäftigungssicherung verlängert
Für Auszubildende wurden den Angaben zufolge 300 Euro Corona-Prämie, zwei Tarifzahlungen à 150 Euro und eine jährliche tarifliche Erhöhung von 360 Euro ab Februar 2023 ausgehandelt. Darüber hinaus seien die Tarifverträge zu Beschäftigungssicherung, Altersteilzeit und Werkverträgen verlängert worden. In den kommenden Monaten solle außerdem ein Tarifvertrag für Dual- Studierende entworfen und gemeinsame tarifliche Regelungen der Transformation der Eisen- und Stahlindustrie gefunden werden. Die Tarifverträge haben eine Laufzeit bis zum 31. Mai 2022.
Der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler, erklärte: „In der größten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit haben die Tarifpartner in der Stahlindustrie einen verantwortungsvollen und fairen Kompromiss gefunden.“ Die Beschäftigten erhielten nicht nur eine Einmalzahlung; ihre Entgelte stiegen auch dauerhaft. „Positiv ist auch, dass die Auszubildenden und die unteren Entgeltgruppen überproportional von diesem Verhandlungsergebnis profitieren“, urteilte der Gewerkschafter.
Der Arbeitgeberverband Metall NRW hatte am Donnerstag eine Einmalzahlung von 350 Euro in diesem Jahr angeboten, da die angespannte wirtschaftliche Lage „keinen Raum für eine allgemeine Entgelterhöhung“ lasse. Die IG Metall hatte das Angebot als „völlig unzureichend“ abgelehnt und eine deutliche Lohnerhöhung gefordert.
Die Gewerkschaft verhandelte in dem mitgliedstarken Bezirk für etwa 700.000 Beschäftigte der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie. Der Abschluss könnte als Beispiel für andere Tarifgebiete dienen. Bundesweit geht es um mehr als 3,8 Millionen Beschäftigte der Branche.