Deutschlands Einzelhändlern macht die Kaufzurückhaltung von Verbrauchern angesichts der hohen Inflation zu schaffen. Zwar legten die Umsätze im August des laufenden Jahres dank Preiserhöhungen nominal sowohl zum Vormonat (plus 0,1 Prozent) als auch zum Vorjahresmonat (plus 5,4 Prozent) zu, wie das Statistische Bundesamt errechnet hat. Bereinigt um Preiserhöhungen (real) jedoch sanken die Erlöse in der Branche nach Angaben der Wiesbadener Behörde vom Freitag von Juli auf August 2022 um 1,3 Prozent. Im Vergleich zum August des Vorjahres gab es sogar ein reales Minus von 4,3 Prozent.
Im Lebensmittelhandel sank das Umsatzniveau den Angaben zufolge auf den niedrigsten Stand seit Januar 2017. Im Vergleich zum Vormonat gab es in diesem Bereich einen realen Umsatzrückgang von 1,7 Prozent, verglichen mit dem August 2021 sank der Umsatz um 3,1 Prozent. Reale Umsatzrückgänge gab es auch im Handel mit Textilien und Schuhen, bei Haushaltsgeräten und Baubedarf sowie im Internet- und Versandhandel. Viele Menschen haben zwar erhebliche Rücklagen, weil sie während der Corona-Pandemie nicht so viel reisen oder shoppen konnten. Doch die zuletzt extrem gestiegenen Preise zum Beispiel für Energie bremsen den Konsum.
Ausreißer nach oben waren im August Tankstellen: Im letzten Monat des Tankrabatts nutzten viele Autofahrer die Gelegenheit, ihre Vorräte aufzufüllen. Das bescherte Tankstellen ein Rekord-Umsatzplus: Die realen Erlöse der Tankstellen stiegen im August 2022 um 14 Prozent zum Vormonat und um 12,6 Prozent zum Vorjahresmonat. Dies sei die größte Umsatzsteigerung in beiden Betrachtungsweisen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994, ordnete das Bundesamt ein.
dpa
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