Die Binnenschifffahrt in Deutschland hat im vergangenen Jahr 5,9 Prozent weniger Güter befördert als im Vorjahr. Mit insgesamt 172 Millionen Tonnen fiel die Gesamtmenge so niedrig aus wie seit der deutschen Wiedervereinigung nicht, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. „Gegenüber 1990 sank der Gütertransport der Binnenschifffahrt um 25,9 Prozent, gegenüber dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 um 16,3 Prozent“, führten die Statistiker aus.
Etwas mehr als die Hälfte der auf Binnenwasserstraßen transportierten Güter entfielen auf die Kategorien flüssige Mineralölerzeugnisse (27,9 Millionen Tonnen), Steine und Erden (21,6 Millionen Tonnen), Eisenerze (20,4 Millionen Tonnen) und Kohle (18,5 Millionen Tonnen). Besonders die Kohletransporte nahmen stark ab, nachdem sie 2022 von dem verstärkten Einsatz von Kohle zur Stromproduktion in der Energiekrise profitiert hatten. Der Containerverkehr machte 9,4 Prozent des Transportvolumens aus.
Mit Blick auf die Transportwege ging besonders der Empfang von Gütern aus dem Ausland stark zurück (minus neun Prozent). Der Versand ins Ausland ging um vier Prozent zurück, der innerdeutsche Verkehr um 4,8 Prozent. Nur der Transitverkehr legte um 8,5 Prozent zu, er ist mengenmäßig aber auch deutlich weniger bedeutsam.
Als einzige wichtige Warengruppe legten flüssige Mineralölerzeugnisse um 3,1 Prozent auf 27,9 Millionen Tonnen zu. Knapp ein Zehntel des Transports auf den Bundeswasserstraßen entfiel auf Container. Die weitaus größeren Anteile machten feste Massengüter mit 56,6 Prozent und flüssige Massengüter mit 27,3 Prozent aus.