Deutsche Exporte in die USA und nach China erneut gesunken / Photo: DPA (dpa)
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Die deutschen Exporte außerhalb des EU-Raums sind im August wegen der geringeren Nachfrage aus den USA und China den zweiten Monat in Folge gesunken. Die Waren-Ausfuhren in diese sogenannten Drittstaaten schrumpften um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 58,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Juli hatte es sogar ein Minus von 2,3 Prozent gegeben. Höhere Zinsen, teure Energie und eine maue Weltkonjunktur erschweren derzeit das Exportgeschäft. Noch schlechter fällt die Bilanz im Vergleich zum Vorjahresmonat aus: Hier sanken die Ausfuhren um 4,3 Prozent. Mengenmäßig brachen sie sogar um 13,7 Prozent ein.

Wichtigster Abnehmer von Waren „Made in Germany“ blieben auch im August die USA. In die weltgrößte Volkswirtschaft wurden Produkte im Wert von 13,0 Milliarden Euro geliefert. Das waren allerdings 2,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Exporte in die Volksrepublik China, die sich nach der Abkehr von der strikten Corona-Politik langsamer als erwartet erholt und mit einer Immobilienkrise kämpft, sanken sogar um 7,0 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Die Ausfuhren nach Großbritannien nahmen ebenfalls ab, und zwar um 3,0 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zu, während die in die benachbarte Schweiz um 8,8 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro nachgaben.

Die Exporte nach Russland - die wegen den Sanktionen infolge des Krieges gegen die Ukraine beschränkt sind - brachen um 36,1 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro ein. Damit rutschte Russland auf Rang 15 der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte außerhalb der EU ab. Im Februar 2022, vor dem Angriff auf die Ukraine, hatte Russland noch Rang fünf belegt.

Der Handel mit den sogenannten Drittstaaten deckt knapp die Hälfte aller deutschen Exporte ab. Der Frühindikator macht damit erste Ergebnisse für einen wichtigen Teil des deutschen Außenhandels rasch verfügbar. Da sich das Geschäft mit Drittstaaten nicht immer parallel zum Handel mit den EU-Ländern entwickele, seien auf dieser Basis keine Prognosen für die Gesamtergebnisse des Außenhandels möglich, so die Statistiker.

Deutsche Wirtschaft schrumpft 2023

Die deutsche Wirtschaft lahmt angesichts hoher Zinsen, teurer Energie und schwacher Exporte. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) rechnet deshalb in diesem Jahr mit einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bis zu 0,5 Prozent. Aufgrund der starken Ausrichtung auf die Weltmärkte und der hohen Exportquote leide die deutsche Wirtschaft überdurchschnittlich unter geoökonomischen Schocks, betonten Ökonomen.

TRT Deutsch und Agenturen