Seit der Einführung des Tankrabatts sind die Spritpreise nach Angaben des Bundeskartellamts gefallen - und danach wieder gestiegen. Der Preis für Benzin sei zunächst um 27 und der für Diesel um elf Cent im Durchschnitt gesunken, teilte die Behörde am Dienstag mit. Seitdem seien die Preise jedoch wieder leicht angestiegen, um rund fünf bis sechs Cent durchschnittlich.
Bundeskartellamt will Gründen für geringen Effekt nachgehen
Wie sich diese Entwicklung unter anderem zum Verlauf des Ölpreises verhält, will das Bundeskartellamt nach eigenen Angaben im Lauf der Woche auswerten. „Wir tun unser Möglichstes, um aufzuklären und Transparenz in die Preissetzung der Mineralölkonzerne zu bringen“, erklärte Behördenpräsident Andreas Mundt.
Weder das Bundeskartellamt noch eine andere Behörde in Deutschland könne aber Preise auf Knopfdruck senken. Hohe Preise und auch das Erwirtschaften von hohen Gewinnen sei nicht verboten. „Wenn wir Hinweise auf illegales Verhalten vorfinden, werden wir das konsequent verfolgen“, teilte Mund weiter mit.
Untersuchung auf Ebene von Raffinerie und Großhandel
Das Wettbewerbsbehörde beobachtet den Angaben zufolge kontinuierlich die Preisentwicklung an den rund 15.000 Tankstellen in Deutschland. Da in den vergangenen Monaten Rohölpreise, die Abgabepreise der Raffinerien und die Preise an der Tankstelle zum Teil deutlich auseinandergelaufen sind, leitete die Behörde Mitte April außerdem eine Untersuchung der Raffinerie- und Großhandelsebene ein.
Seit Ende Mai greift die auf drei Monate befristete Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe. Bei Benzin sinken die Steuersätze um 29,55 Cent je Liter und bei Diesel um 14,04 Cent. Die Maßnahme ist Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung, denn die Spritpreise hatten sich in den vergangenen Monaten stark erhöht.