Laut einer Studie der Unternehmensberatung BCG droht der europäischen Autoindustrie ein Verlust an Marktanteilen gegenüber chinesischen und amerikanischen Herstellern. Bis 2040 könnte der weltweite Marktanteil von 26 auf 24 Prozent sinken, was einen Verlust von 300.000 Arbeitsplätzen und eine Verringerung der Wirtschaftsleistung um 37 Milliarden Euro zur Folge hätte.
Neue Konkurrenten mit kostengünstig produzierten, digitalisierten und voll vernetzten E-Autos könnten als innovative Marken Boden gewinnen und den Markenwert der europäischen Autobauer schmälern. Diese kämpften mit Fachkräftemangel und steigenden Energiepreisen. Die Entwicklung werde davon abhängen, ob die hiesige Autoindustrie die Technologieführerschaft behalten und weiter kosteneffizient produzieren kann, aber auch vom geopolitischen Umfeld und dem Absatzmarkt in China.
Neben dem Basisszenario skizzierte BCG auch ein Best-Case- und ein Worst-Case-Szenario. „Neue Technologien und grüne Energie sind für die europäische Autoindustrie eine riesige Chance“, sagte Branchenexperte Albert Waas: „Bis 2040 sind 800.000 neue Arbeitsplätze und Steuer-Mehreinnahmen von 25 Milliarden Euro möglich.“ Aber „insgesamt sind die Abwärtsrisiken höher als das Aufwärtspotenzial“, heißt es in der Studie. Im schlechtesten Fall könnte sich der Marktanteil europäischer Autobauer bis 2040 halbieren und die jährliche Wirtschaftsleistung um ein Drittel oder 145 Milliarden Euro fallen. Dies würde mit dem Verlust von 1,5 Millionen Arbeitsplätzen einhergehen.