Zahlreiche Vereine, Spieler und Verbände aus der Welt des britischen Fußballs blieben über das Wochenende den sozialen Medien fern, um gegen rassistische Anfeindungen und Diskriminierung auf den Plattformen vorzugehen. Namhafte Fußballklubs, aber auch solidarische Vereine aus anderen Disziplinen nahmen an der Aktion teil. Nachdem der Boykott am Montag um Mitternacht geendet hatte, veröffentlichten alle teilnehmenden Akteure ein abschließendes Statement.
Manchester United bekräftigte etwa um 23.59, dass der Verein weiterhin gegen Diskriminierung vorgehen werde. „Unser Engagement zur Bekämpfung von Online-Missbrauch wird immer weitergehen“, hieß es vonseiten des Vereinsaccounts auf Twitter.
Ein weiterer Verein aus der Premier League, Aston Villa, twitterte: „Wir haben eine starke und vereinte Botschaft gesendet. Wir hoffen aufrichtig, dass die Botschaft gehört und verstanden wird und positive Änderungen vorgenommen werden.“
Auch der deutsche Bundesligaverein TSG Hoffenheim war Teil der Kampagne. Mit den Worten „Es reicht“ und einer angehängten Erklärung hatten die Kraichgauer ihre Social-Media-Aktivitäten bis Montag gestoppt. Der Vereinsaccount nahm mittlerweile den Betrieb wieder auf, ohne eine weitere Erklärung abzugeben.
Im Gespräch mit BBC Radio 5 Live sagte Watford-Stürmer Andre Gray am Montag, dass der Protest allein „definitiv nicht genug“ sei. „Ich verstehe, warum die Clubs sich dazu entschieden haben, zu versuchen, etwas zu tun, und ich respektiere das“, sagte er.
„Aber ich denke, Dinge zu boykottieren ist nicht der richtige Weg“, so der Profi. Er glaube nicht, dass sich dadurch etwas ändern werde, denn alles würde einfach wieder zur Normalität übergehen. Es seien vielmehr dauerhaft Solidarität, Engagement und Energie nötig, um effektiv gegen Rassismus vorzugehen.
Alle Teilnehmer boykottierten Twitter, Facebook und Instagram ab Freitag, 15 Uhr britischer Zeit. Der Boykott dauerte vom 30. April bis zum 3. Mai. Auslöser der Aktion waren Manifestationen von Hass und Rassismus im Internet gegen mehrere Spieler in der Premier League, darunter Marcus Rashford und Sadio Mané. Auch der englische Nationalspieler Jude Bellingham von Borussia Dortmund war betroffen.