Wahlen in der Türkischen Republik Nordzypern (dpa)
Folgen

In der türkischen Republik Nordzypern hat am Sonntag die Präsidentschaftswahl begonnen. Gegen Amtsinhaber Mustafa Akıncı treten zehn weitere Kandidaten an, darunter der Regierungschef von Nordzypern, Ersin Tatar, und der vergangene Woche zurückgetretene Außenminister Kudret Özersay. Rund 199.000 Bewohner des Nordteils der geteilten Mittelmeerinsel sind nach Angaben des Staatssenders BRT dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die rund 750 Wahllokale schließen um 18.00 Uhr Ortszeit, das Ergebnis soll noch am Abend bekannt gegeben werden.

Sollte kein Kandidat mindestens die Hälfte der Stimmen erhalten, treten die beiden Führenden in einem zweiten Wahlgang am Sonntag kommender Woche gegeneinander an. Die Abstimmung findet inmitten eines Streits zwischen der Türkei und den EU-Mitgliedern (Süd-)Zypern und Griechenland über Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer statt. Neben Griechenland und der Türkei erheben auch die Zyperngriechen Anspruch auf das Gebiet. Die Konflikte verschärften sich am Donnerstag, als Nordzypern die seit Jahrzehnten abgeriegelte Stadt Maraş (Varosha) wieder öffnete. Die Präsidentschaftswahl war ursprünglich für April angesetzt, wurde jedoch wegen der Corona-Pandemie verschoben. Die Wahlberechtigten standen mit Schutzmasken vor den Wahlkabinen, Bodenmarkierungen wiesen auf die einzuhaltenden Abstände hin.

AFP