Der Golfstaat Katar will in den ersten zehn Tagen der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas täglich 1,25 Millionen Treibstoff in den Gazastreifen liefern. Katar habe einen Hilfskorridor eingerichtet, um den Gazastreifen in den ersten zehn Tagen der Waffenruhe mit insgesamt 12,5 Millionen Liter Benzin zu versorgen, teilte das katarische Außenministerium am Montag mit.
Das Land habe am Montag 25 Tanklaster in das Palästinensergebiet geschickt. Die Lieferungen hätten den Grenzübergang Kerem Schalom passiert und sollten vor allem „Strom für Krankenhäuser und Vertriebenenunterkünfte liefern“.
Das Gesundheitssystem im Gazastreifen ist nach 15 Monaten Krieg zusammengebrochen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im Dezember erklärt, der Wiederaufbau des Gesundheitssystems werde eine „komplexe und schwierige Aufgabe“ sein. Den Krankenhäusern fehlt es vor allem an Treibstoff. Ohne Treibstoff gebe es überhaupt keine Operationen, warnte Rik Peeperkorn, WHO-Vertreter in den Palästinensergebieten, Ende November.
Unmittelbar nach Inkrafttreten der Waffenruhe am Sonntag waren umfangreiche Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen angelaufen. Doch bereits am Montag wurde örtlichen Berichten zufolge die Waffenruhe durch Israel missachtet. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa erschoss ein israelischer Soldat ein Kind in Rafah im Süden Gazas. Bei dem Opfer handelt es sich demnach um Zakaria Hamid Yahya Barbakh. Im Netz gingen Aufnahmen von dem Vorfall viral und lösten Empörung aus. Zu sehen ist auch ein Mann, der beim Versuch, die Leiche des Kindes zu bergen, beschossen wird.