Symbolbild. 31.08.2021, USA, Washington: Joe Biden, Präsident der USA, spricht über Afghanistan im State Dining Room des Weißen Hauses. (dpa)
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Das US-Militär hat nach Angaben des Weißen Hauses bei einem Einsatz im Nordwesten Syriens den Anführer von Daesh getötet. Er habe den Einsatz in der vergangenen Nacht gegen Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi angeordnet, erklärte US-Präsident Joe Biden am Donnerstag. Das Vorgehen habe „die Welt zu einem sichereren Ort gemacht“, so Biden.
Der US-Präsident, der auch der Oberkommandeur der Streitkräfte ist, erklärte, alle Soldaten seien sicher von dem Einsatz zurückgekehrt. Die Operation habe dem Schutz der Bürger der Vereinigten Staaten und der Verbündeten gedient. Dank der Fähigkeiten und des Mutes des US-Militärs sei der Daesh-Anführer „vom Schlachtfeld“ genommen worden.
US-Medienberichten zufolge waren amerikanische Spezialkräfte im Schutz der Dunkelheit mit Hubschraubern an den Einsatzort geflogen. Als das Militär auf sein Wohnhaus vorrückte, soll Al-Kuraschi einen Sprengsatz gezündet haben, der ihn und seine Familie tötete.
Biden wollte noch am Donnerstag (15.30 Uhr MEZ) in einer Rede an die Nation weitere Details bekannt geben. Die US-Regierung veröffentlichte bei Twitter ein Foto, das Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris den Angaben zufolge dabei zeigte, wie sie den „Anti-Terror-Einsatz“ mitverfolgten.
Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei der Luftlandeoperation insgesamt 13 Menschen getötet, unter ihnen auch vier Kinder. Die Gefechte dauerten demnach bis in die Nacht an. Die internationale Militärkoalition in Syrien habe zudem Ziele nördlich der Region Idlib bombardiert.

Drahtzieher von Anschlag auf Gefängnis

Ein Aktivist in der Region sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass der Daesh-Anführer verdächtigt werde, Drahtzieher des schweren Anschlags auf ein Gefängnis im Nordosten Syriens zu sein. Dabei wurden in der Stadt Al-Hassaka Ende Januar mehr als 300 Menschen getötet. Der Angriff galt als der folgenschwerste seit vielen Jahren. Mit dem Überfall wollten die Terroristen inhaftierte Kämpfer befreien. Die Gefechte mit den von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) dauerten länger als eine Woche.
Anwohner berichteten einem dpa-Fotografen in Syrien am Donnerstag, die Gefechte rund um das Haus hätten rund drei lang Stunden gedauert. Über den nun getöteten Daesh-Anführer al-Kuraschi war nur wenig bekannt. Der Mann soll ursprünglich aus der syrischen Stadt Aleppo stammen.
Das Ziel des US-Militäreinsatzes befand sich nur wenige Kilometer vom Ort entfernt, wo US-Spezialkräfte im Herbst 2019 den damaligen Daesh-Chef Abu Bakr al-Bagdadi bei einem Einsatz getötet hatten. Die Rebellenhochburg Idlib wird von Extremisten kontrolliert, die gegen die Regierung des Machthabers Baschar al-Assad kämpfen.
Im Bürgerkriegsland Syrien kämpft eine Militärkoalition unter Führung der USA gegen die Terrormiliz Daesh. Sie hatte im Sommer 2014 große Gebiete im Norden des Irak in seine Gewalt gebracht. Kurz darauf riefen die Extremisten ein Kalifat aus, zu dem auch Regionen im Nachbarland Syrien gehörten. Militärisch wurde die Terrormiliz im März 2019 besiegt. Sie ist jedoch weiter in beiden Ländern aktiv und verübt immer wieder Anschläge.

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Reuters