Die Türkei hat mit deutlichen Worten die jüngsten Aussagen aus dem Bundeskanzleramt zu den Spannungen zwischen Ankara und Athen scharf kritisiert. „Wir verurteilen die gegen uns gerichteten haltlosen Erklärungen des Bundeskanzleramts aufs Schärfste und weisen sie zurück“, teilte der türkische Außenministerium-Sprecher Tanju Bilgiç am Mittwoch in einer Erklärung mit.
„Der Bundeskanzler ist der Ansicht, dass gerade angesichts der aktuellen Lage es geboten ist, dass alle Verbündeten in der NATO zusammenstehen und Provokationen untereinander unterlassen“, hatte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Mittwoch in Berlin gesagt. Die Türkei sei angeblich in den griechischen Luftraum eingedrungen. Belege für die Aussage wurden jedoch nicht geliefert.
Scharfe Kritik an Athen
„Wir werden unsere Souveränität gegen die Verletzung unseres Luftraums sowie die Belästigung unserer Flugzeuge in unserem und im internationalen Luftraum durch Griechenland, das die NATO-Partnerschaft nicht berücksichtigt, verteidigen“, hielt der Sprecher fest.
„Griechenland ist weltweit das einzige Land, das für sich einen größeren Luftraum beansprucht, der größer ist als seine Territorialgewässer“, kritisierte Ankara weiter. Athen spreche bereits bei Flügen im internationalen Luftraum von einer „Verletzung des griechischen Luftraums“.
Türkei fordert Partnerschaft statt Parteilichkeit
Laut der Erklärung von Bilgiç bedroht Athen die Souveränität der Türkei sowie die regionale Sicherheit und Stabilität. „Trotz des Vertrags von Lausanne im Jahr 1923 und des Pariser Friedensvertrags von 1947 bewaffnet Griechenland die Inseln in der Nähe unseres Landes“, erinnerte Bilgiç.
Nun sieht Ankara die Bundesregierung in der Pflicht: „Wir erwarten von Deutschland keine parteiischen Aussagen, die nicht im Einklang mit dem Geist der Partnerschaft sind, sondern dass Griechenland zur Einhaltung internationaler Verträge aufgerufen wird.“