Bei einem Treffen der sogenannten Gaza-Kontaktgruppe im Rahmen des Antalya Diplomatie Forums haben die Außenminister von Türkiye, Palästina und Ägypten über die katastrophale Lage im Gazastreifen beraten. Bei dem Gespräch am Freitag forderten sie erneut ein Ende der israelischen Angriffe und eine Lösung der Palästina-Frage.
Der türkische Außenminister Hakan Fidan moderierte die öffentliche Diskussion und kritisierte in seiner Eröffnungsrede die „Urheber der Massaker“. Diese zeigten sich taub und blind gegenüber dem Aufschrei der Welt. Er verwies auf den Fall des US-Soldaten Aaron Bushnell, der sich am Sonntag aus Protest gegen Israels Gaza-Krieg und Washingtons Unterstützung selbst verbrannt hatte. Die tödliche Protestaktion des 25-Jährigen sei ein Zeichen für die Legitimitätskrise des internationalen Systems, so Fidan.
Die islamische Welt, der globale Süden und gewissenhafte Menschen im Westen stünden auf der Seite Gazas. „Wir sehen, dass ehrenwerte Menschen im Westen nicht mehr gleichgültig gegenüber dieser Gräueltat in Gaza sind“, sagte der türkische Chefdiplomat.
Der palästinensische Außenminister Riad al-Maliki sagte, Israel habe keines seiner erklärten Ziele im Gaza-Konflikt erreicht. Er warf Israel vor, die totale Zerstörung des Gazastreifens anzustreben und damit den Konflikt zu verlängern.
Der ägyptische Außenminister Sameh Shoukry drückte seine Frustration über die aktuelle Situation in Nahost aus. Die Palästinenser in Gaza erhielten aufgrund der schwierigen Umstände vor Ort nicht genügend humanitäre Hilfe, prangerte er an.
Das Diplomatie-Forum wurde am Freitag in der türkischen Mittelmeerstadt Antalya eröffnet und steht unter dem Motto „Stärkung der Diplomatie inmitten von Krisen“. Hochrangige Vertreter aus 147 Ländern nehmen daran teil, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie Minister. Das Forum bietet eine breite Plattform für den Dialog zwischen Diplomaten, Politikern, Studierenden, Wissenschaftlern, NGOs und der Wirtschaft.