6. November 2024: Die Ampel-Koalition bricht auseinander
Die Verhandlungen in der „Ampel“ über den politischen Kurs für Deutschland spitzen sich im Kanzleramt dramatisch zu. Am Abend wirft Kanzler Olaf Scholz (SPD) Finanzminister Christian Lindner (FDP) raus und rechnet öffentlich mit ihm ab. Scholz will Neuwahlen ermöglichen und dafür im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Der Wahlkampf hat begonnen.
12. November 2024: Streit um Wahltermin beigelegt
Gut eine Woche nach dem Ampel-Bruch ringen die Parteien über den Neuwahl-Termin. Die Union will ihn so bald wie möglich, die SPD erst im Frühling. Für Verwirrung sorgt eine Äußerung von Bundeswahlleiterin Ruth Brand über mögliche Engpässe bei der Papierbeschaffung für die Wahlunterlagen. Die Fraktionschefs einigen sich schließlich auf den Wahltermin am 23. Februar.
21. November 2024: Pistorius verzichtet auf SPD-Kandidatur
In einem Videostatement beendet Verteidigungsminister Boris Pistorius die Kanzlerkandidaten-Debatte der SPD. Er stehe nicht zur Verfügung, betont der in Umfragen beliebteste deutsche Spitzenpolitiker. Der Weg für die Kandidatur von Scholz gegen Unions-Herausforderer Friedrich Merz (CDU) ist damit frei. Offiziell nominiert die SPD Scholz bei einem Parteitag im Januar.
29. November 2024: Wirbel bei der FDP - Zwei Rücktritte nach D-Day-Affäre
Medien berichten über ein internes Papier der FDP, mit dem die Liberalen den Ampel-Bruch von langer Hand geplant haben. Auch weil dort Kriegsmetaphern wie „D-Day“ und „offene Feldschlacht“ fallen, geraten die FDP und Parteichef Christian Lindner öffentlich unter Druck. Generalsekretär Bijan Djir-Sarai und Bundesgeschäftsführer Carsten Reymann treten zurück.
16. Dezember 2024: Vertrauensfrage im Bundestag ebnet Weg für Neuwahlen
Kanzler Scholz stellt nach einer hitzigen Debatte im Bundestag die Vertrauensfrage und verliert diese wie geplant. Es ist die sechste Vertrauensfrage in der Geschichte der Bundesrepublik. Anderthalb Wochen später löst Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemäß der Regelung im Grundgesetz den Bundestag auf und setzt Neuwahlen für den 23. Februar an.
20. Dezember 2024: Anschlag in Magdeburg rückt Migrations-Thema ins Zentrum
Ein wohl psychisch kranker Mann aus Saudi-Arabien fährt mit einem Auto in einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg, tötet sechs Menschen und verletzt rund 300 weitere. Die Tat und die folgenden Anschläge von Aschaffenburg am 22. Januar und von München 13. Februar sorgen mit dafür, dass die Migrationspolitik zum zentralen Wahlkampfthema wird. Union und AfD fordern eine deutliche Begrenzung der unkontrollierten Einwanderung inklusive Zurückweisung an den Grenzen.
9. Januar 2025: Elon Musk spricht auf X mit Weidel
Die AfD bekommt prominente Wahlkampfhilfe aus den USA. Tech-Milliardär und Trump-Berater Elon Musk schaltet sich mit Parteichefin Alice Weidel zu einem Gespräch auf X zusammen. Musk wiederholt seine seit Wochen geäußerte Sympathie für die AfD. Weidel empört mit einer Aussage über Adolf Hitler, der ihrer Meinung nach „ein sozialistischer, kommunistischer Typ“ gewesen sei. Einige Tage später wird Weidel beim Parteitag in Riesa zur ersten Kanzlerkandidatin ihrer Partei gekürt und verschärft auch dort ihre Rhetorik.
29. Januar: Union stimmt im Bundestag mit AfD ab
Unions-Fraktionschef Merz stellt im Bundestag einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik und hält sich die Zustimmung der AfD explizit offen. Erstmals kommt mit Stimmen der Rechtsaußenpartei eine Mehrheit zu Stande. Deutschlandweit formieren sich Massenproteste gegen den Kurs von Merz und für den Erhalt der „Brandmauer“ der CDU zur AfD. Schaden in den Umfragen nimmt die Union nicht.
9. Februar: Vertauschte Rollen beim TV-Duell
Scholz und Merz treten beim TV-Duell von ARD und ZDF gegeneinander an. Der in Umfragen hinten liegende Kanzler schaltet auf Angriff und kritisiert insbesondere mit der Migrationspolitik seines Herausforderers. Merz nimmt die Rolle des Staatsmannes ein, der einen Plan für seine Kanzlerschaft hat. Einen klaren Sieger bringt das Aufeinandertreffen nicht hervor.
22. Februar 2025: Letzte Wahlkampf-Veranstaltungen - Zitterpartie für kleine Parteien
Am Tag vor der Wahl kämpfen die Parteien auf ihren letzten Wahlkampf-Veranstaltungen um die unentschlossenen Wählerinnen und Wähler. In Umfragen liegt die Union deutlich in Führung, dahinter folgen die AfD und - mit weiterem Abstand - SPD und Grüne. Die Linke lag zuletzt stabil über fünf Prozent, um den Verbleib im Parlament zittern müssen BSW und FDP. Unklar ist, ob es für eine Zweierkoalition der Union mit SPD oder den Grünen reichen würde.