Symbolbild. 10.04.2022, Berlin: Anne Spiegel ( Bündnis 90/die Grünen), zurückgetretene Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. (dpa)
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Die Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hält eine Entscheidung über die Nachfolge der zurückgetreten Bundesfamilienministerin Anne Spiegel noch in dieser Woche für wahrscheinlich. Die Partei werde sich die notwendige Zeit nehmen. „Trotzdem gibt es jetzt auch ein Bedürfnis, diese Frage schnell zu klären“, sagte Lang in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv am Dienstag. „Das heißt, ich denke nicht, dass wir noch über Ostern hinweg uns mit dieser Frage beschäftigen werden.“ Man sei jetzt in Gesprächen innerhalb der Partei, „und das ist der Stand dazu“.

Lang deutete an, dass erneut eine Frau den Posten im Familienministerium übernehmen werde. Damals habe die Partei gesagt, man besetze die Posten paritätisch. „Bei diesem Grundsatz bleiben wir natürlich auch“, sagte sie. Die wichtigste Anforderung sei, dass die Person Verantwortung für Familien, Kinder und die offene Gesellschaft übernehme. „Die Person muss vor allem eine Eigenschaft mitbringen: Das ist, geeignet für dieses Amt zu sein.“ Kommt mit Anton Hofreiter ein Mann in die Spitzenposition?

Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Britta Haßelmann, betonte, dass es „sehr schnell“ eine Entscheidung über die Neubesetzung geben werde. Im Deutschlandfunk sagte sie am Dienstag: „Es wird zeitnah dazu Entscheidungen geben, die stehen jetzt als nächstes an.“ Zur Frage, ob Anton Hofreiter auf den Posten nachrücken könnte, sagte sie: „Jede und jeder, der die Grünen kennt, weiß wie wichtig uns die Quotierung ist und wie wichtig, dass Frauen repräsentiert sind in Spitzenfunktionen. Auch das werden wir in der Frage der Entscheidung berücksichtigen.“ Der frühere Fraktionschef Hofreiter ist derzeit Vorsitzender des Europa-Ausschusses im Bundestag.
Eine Sprecherin des Bundesfamilienministeriums sagte am Dienstag auf Anfrage: „Bis zum Erhalt der Entlassungsurkunde führt Bundesministerin Spiegel die Amtsgeschäfte weiter.“ Zuständig für die offizielle Ernennung und Entlassung von Ministern ist der Bundespräsident, der die entsprechenden Urkunden im Schloss Bellevue überreicht.

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dpa