Anlässlich der Generalversammlung der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) hat sich der türkische Botschafter Ahmet Başar Şen für die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft ausgesprochen. Das berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag.
Zudem forderte Şen auf der Veranstaltung in Berlin für die in Deutschland lebenden Türken den Abbau von Hürden bei der Einbürgerung. Für diejenigen, die nicht im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft sind, sollte zumindest das Wahlrecht bei den Kommunalwahlen gelten, sagte der Diplomat. Immerhin bestünden verschiedene historisch verwurzelte Partnerschaften und Allianzen zwischen Türkiye und Deutschland. Die rund 3,5 Millionen in Deutschland lebenden Türkischstämmigen stellten eine der wichtigsten Dimensionen der Beziehungen zwischen den beiden Ländern dar.
Seit mehr als 60 Jahren hätten sie einen großen Beitrag zur Entwicklung und zur multikulturellen Identität Deutschlands geleistet, so der Botschafter. „Heute sehen wir, dass Türken in Deutschland in verschiedenen Bereichen wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Sport und Kunst sehr große Erfolge erzielt haben. Darauf sind wir stolz“, betonte Şen in seiner Rede.
Şen sprach auch die Lage zu Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie und Diskriminierung in Deutschland an: Türkiye und türkische Verbände erwarteten, dass die Maßnahmen gegen Rassismus von der Bundesregierung wirksam umgesetzt würden.
Zudem wies Şen erneut darauf hin, dass Sicherheit, Frieden und Wohlstand in Europa nicht garantiert seien. Dafür müssten stets gemeinsame Anstrengungen unternommen werden. Das habe der Krieg in der Ukraine einmal mehr vor Augen geführt. In dieser schwierigen Zeit kooperierten Türkiye und Deutschland in enger Abstimmung für den europäischen Frieden, unterstrich der Botschafter.
TRT Deutsch
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