Die Vereinten Nationen haben am Dienstag die „weit verbreitete Straflosigkeit“ im westafrikanischen Krisenstaat Mali verurteilt. UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet forderte Malis Regierung auf, für die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit zu sorgen. Die zunehmenden Menschenrechtsverletzungen seien ein ernsthaftes Risiko für den Schutz der Zivilbevölkerung. „Um den Frieden zu sichern, muss eine Rechenschaftspflicht gelten“, erklärte Bachelet. Mali müsse alle Menschenrechtsverletzungen untersuchen, „auch solche, die vom Militär begangen wurden“.
Mali ist seit 2012 in zahlreichen Regionen von meist terroristisch motivierter Gewalt betroffen. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten aus ihrer Heimat fliehen. Trotz der Präsenz von UN-Truppen und französischen Soldaten hat sich der Konflikt auf die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger ausgeweitet. Zentral-Mali ist zum Epizentrum des Konfliktes in der Sahel-Zone geworden.
Zwischen Januar und Juni 2021 registrierte die UN-Mission in Mali (Minusma) 617 Menschenrechtsverletzungen, davon 165 Tötungen durch bewaffnete Gruppen. Die Zahlen bedeuten einen Anstieg um 37 Prozent im Vergleich zum Zeitraum August bis Dezember 2020.
30 Juni 2021
Verletzungen von Menschenrechten in Mali – UNO verurteilt Straflosigkeit
Die UNO verurteilt die verbreitete Straflosigkeit von Menschenrechtsverletzungen in Mali. Bis Juni 2021 registrierte die UN-Mission in Mali 617 Fälle dieser Art. UN-Kommissarin Bachelet sieht den Schutz der Zivilbevölkerung als gefährdet.
AFP
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