Nach den tödlichen Schüssen auf einen zwölfjährigen schwarzen Jungen in den USA im Jahr 2014 hat das Justizministerium die Untersuchung abgeschlossen und keine Anklage gegen zwei beteiligte Polizisten erhoben. Zwar sei der Tod von Tamir Rice „tragisch“, es gebe aber keine ausreichenden Beweise, um auf Bundesebene strafrechtlich gegen die Polizisten vorzugehen, hieß es in einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung des Ministeriums. Der Fall hatte in einer Serie tödlicher Schüsse von Polizisten auf Schwarze in den USA besondere Aufmerksamkeit erregt, weil das Opfer so jung war.
Am 22. November 2014 war die Polizei zu einem Park in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio gerufen worden. Ein Passant habe gemeldet, dass „wahrscheinlich ein Jugendlicher“ dort mit einer Waffe hantiere, die „wahrscheinlich unecht“ sei, hieß es in der Mitteilung. Die Notrufzentrale habe diese beiden Informationen aber nicht an die Polizisten weitergegeben. Weniger als drei Sekunden nach dem Eintreffen eines Streifenwagens vor Ort schoss einer der Polizisten auf Rice. Eine Überwachungskamera hatte die Szene gefilmt. Der Junge starb im Krankenhaus. Später wurde festgestellt, dass die Waffe, die Rice in der Hand hielt, ein Spielzeug war.
Der Schütze war nach einer Untersuchung im Jahr 2017 gefeuert worden. Zuvor hatte eine Grand Jury entschieden, dass keiner der beiden Polizisten vor Gericht müsse. Sie folgte der Argumentation des Polizisten, er habe die Spielzeugpistole für echt gehalten.