Kurz vor Beginn von Gesprächen mit Moskau zur Ukraine-Krise haben führende US-Diplomaten Berichte über einen angeblich geplanten Abzug von Truppen aus Osteuropa zurückgewiesen. „Die Regierung zieht nicht in Betracht, Truppen aus Osteuropa zurückzuziehen“, schrieb die US-Botschafterin bei der Nato Julianne Smith am Freitag (Ortszeit) auf Twitter. Ähnlich äußerte sich US-Außenamtssprecher Ned Price.
Sie reagierten damit auf einen Bericht des Senders NBC, demzufolge die Regierung von Präsident Joe Biden erwäge, die amerikanische Truppenpräsenz in Polen und im Baltikum zu verringern und damit russischen Forderungen entgegenzukommen. NBC News berief sich auf einen Regierungsbeamten sowie zwei mit den Planungen vertraute frühere Angehörige des US-Sicherheitsapparates. Bei den Gesprächen nächste Woche solle es auch um das Ausmaß von Manövern beider Seiten und um die in der Exklave Kaliningrad stationierten russischen Iskander-Raketen gehen, hieß es weiter.
Am Montag sind Gespräche der USA mit Russland in Genf geplant. Am 12. Januar steht eine Sitzung des Nato-Russland-Rates an - die erste seit zweieinhalb Jahren. Zudem sollen am 13. Januar Gespräche der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) geführt werden.
Die USA werfen Russland seit Wochen einen Truppenaufbau in Gebieten an der Grenze zur Ukraine vor. Es wird befürchtet, dass russische Truppen in die Ex-Sowjetrepublik einmarschieren könnten. Moskau weist solche Pläne zurück. Russland seinerseits wehrt sich gegen die Aufnahme weiterer osteuropäischer Länder in die Nato und verlangt eine Garantie, dass die Ukraine niemals Mitglied der Allianz wird.
8 Jan. 2022
dpa
Ähnliche Nachrichten
„Mein Sohn wurde gefoltert“: Schwarzer stirbt nach Polizeigewalt
Im US-Bundesstaat Virginia sollen sieben Polizisten einen 28-jährigen Schwarzen fixiert und elf Minuten lang zu Boden gedrückt haben. „Mein Sohn wurde wie ein Hund behandelt, schlimmer als ein Hund“, zitierten US-Medien die Mutter des Opfers.
Selbe Kategorie
Worüber möchten Sie mehr erfahren?
Beliebt
Iran: Rätselhafte Vergiftungswelle beunruhigt die Bevölkerung
Bei einer landesweiten Anschlagswelle im Iran wurden Hunderte Schulmädchen vergiftet. In Regierungskreisen werden Extremisten dahinter vermutet. Eine offizielle Stellungnahme aus Teheran steht aber noch aus. Die Wut und Sorge der Eltern wächst.