Ein Ersthelfer begrüßt Patienten, die während des Coronavirus-Ausbruchs in Washington am 6. April 2020 in ihren Autos auf die Einfahrt zum Covid-19-Testzentrum am UMC Hospital warten. (Reuters)
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In den USA gibt es laut den am Samstagvormittag veröffentlichten Daten der Johns-Hopkins-Universität 501.615 nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus. Bisher kamen 18.777 Infizierte ums Leben. Erstmals wurden bis Freitagabend (Ortszeit) dabei binnen 24 Stunden in den USA mehr als 2.000 Tote registriert.
Dabei handelt es sich um den höchsten Anstieg an verzeichneten Toten binnen eines Tages in einem Land seit Beginn der globalen Pandemie. US-Präsident Donald Trump sagte zur Frage, wann und wie das Land wieder zur Normalität zurückkehren könnte: „Das ist mit Abstand die größte Entscheidung meines Lebens.“
Er werde sie in Abstimmung mit „den klügsten Menschen“ finden, fügte der US-Präsident bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus am Freitag hinzu. „Ich hoffe bei Gott, dass es die richtige Entscheidung sein wird.“ Er werde voraussichtlich am Dienstag ein Expertengremium vorstellen, das über die Öffnung des Landes beraten soll.
Weltweit meisten Infizierungen in den USA
In den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, gibt es deutlich mehr bekannte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 als in jedem anderen Staat der Welt. Die Zahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und einer hohen Dunkelziffer aber nur begrenzt vergleichen.
Unter den am stärksten von der Lungenkrankheit Covid-19 betroffenen Ländern hat die Universität den höchsten Anteil an Corona-Toten relativ zur Bevölkerungszahl bislang in Spanien registriert. Dort starben demnach rund 34 Menschen pro 100.000 Einwohner nach einer Infektion. In Italien waren es rund 31, in den USA knapp 6 Todesfälle pro 100.000 Einwohner, in Deutschland 3.
Die Webseite der Forscher der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen an als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC. Zwischen Donnerstag- und Freitagabend (Ortszeit) verzeichnete die Universität 2108 Tote in den USA.
Ausgangsbeschränkungen in Italien verlängert
Italiens Regierung verlängert die strikten Ausgangsbeschränkungen für die 60 Millionen Bürger bis zum 3. Mai. Das sagte Regierungschef Giuseppe Conte am Freitagabend. Die Maßnahmen gelten seit dem 10. März. In Italien dürfen die Menschen derzeit nur ausnahmsweise das Haus verlassen, etwa wenn sie zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen müssen. Auch ein Großteil der Unternehmen ist seit Wochen geschlossen. Die Wirtschaft des hoch verschuldeten Landes fürchtet eine heftige Rezession.
Zugleich kündigte Conte an, dass nach Ostern - vom 14. April an - einige wenige Läden zusätzlich aufmachen dürften, etwa Buch- und Schreibwaren-Geschäfte sowie der Handel mit Babykleidung. Italien gehört weltweit zu den am heftigsten von der Corona-Pandemie getroffenen Staaten. Zwar hat sich die Ansteckungswelle zuletzt verlangsamt. Trotzdem meldete der Zivilschutz am Freitag 570 neue Todesfälle binnen 24 Stunden. Insgesamt starben dort mehr als 18.800 Infizierte seit Beginn der Coronavirus-Welle im Februar.
Papst begeht Karfreitags-Prozession ohne Pilger
Papst Franziskus hat den Karfreitag wegen der Corona-Krise diesmal komplett anders begangen als sonst. Bei der meist emotional bewegenden Kreuzweg-Prozession, die sonst von Tausenden Pilgern begleitet wird, waren nur das katholische Kirchenoberhaupt und wenige andere Menschen dabei.
Die Zeremonie war vom antiken Kolosseum in den abgesperrten Vatikan verlegt worden. Auf dem Petersplatz vor dem riesigen Dom wirkten der Papst und die wenigen anderen Beteiligten der abendlichen Prozession fast verloren. Bei der Feier werden traditionell das Leiden Jesus', sein Weg in den Tod am Kreuz und ins Grab in 14 Stationen nachstellt.
Weltweit über 100.000 Todesfälle
Weltweit sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bereits mehr als 100.000 Menschen an den Folgen der Corona-Pandemie gestorben. Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Infektionsfälle lag demnach bei mehr als 1,7 Millionen.

dpa