Bewaffnete Gruppierungen in Syrien sollen nach Worten von Hajat-Tahrir-al-Scham-Anführer Ahmed al-Scharaa (HTS) aufgelöst und deren Kämpfer in eine staatliche Armee integriert werden. „Die Kämpfer werden darauf vorbereitet, sich dem Verteidigungsministerium anzuschließen und alle werden dem Recht unterstellt sein“, sagte al-Scharaa bei einem Treffen mit der drusischen Gemeinde, wie HTS mitteilte.
Neben der Rebellengruppe HTS und deren Verbündeten sind in Syrien unter anderem Türkiye-nahe Milizen der Syrischen Nationalarmee (SNA), die Terrororganisation PKK/YPG und andere bewaffnete Gruppen aktiv.
„Wir brauchen die Denkweise des Staates, nicht die Denkweise der Opposition“, sagte al-Scharaa laut Erklärung. Für das Zusammenleben zwischen den Volksgruppen des Landes sei ein „Gesellschaftsvertrag“ notwendig, um „soziale Gerechtigkeit“ zu sichern.
Er traf sich dem HTS-Zentralkommando zufolge auch mit Armee-Major Dschamil al-Salih, der al-Scharaa nach HTS-Angaben zur erfolgreichen „Revolution“ gratulierte.
HTS hatte nach dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad alle Soldaten des Regimes vom Dienst freigestellt. Israels Militär hat in beispiellosen Angriffen im Land zudem nach eigenen Angaben mehr als 80 Prozent der militärischen Infrastruktur zerstört.
Der UN-Sonderberichterstatter, Ben Saul, stufte die israelischen Luftangriffe auf Syrien als „völlig gesetzlos“ ein. Es gebe „absolut keine völkerrechtliche Grundlage, um ein Land, das man nicht mag, präventiv (...) zu entwaffnen“, sagte Saul vergangene Woche Mittwoch in Genf.