Sprecher: UN-Friedenstruppen im Libanon können nicht patrouillieren / Photo: DPA (dpa)
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Die Friedenstruppen der Vereinten Nationen im Libanon können angesichts der Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah nach Angaben der UNO derzeit keine Patrouillen ausführen. Wegen der Intensität der Angriffe „können sie nicht patrouillieren“, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, am Montag in New York.

Die Unifil-Blauhelme blieben im Einsatzgebiet der Mission in Stellung, teilte Dujarric mit. Die Intensität der Kämpfe schränke jedoch ihre Bewegungsfreiheit ein sowie ihre Fähigkeit, ihre Aufgaben zu erfüllen.

Die Unifil-Friedenstruppe ist seit 1978 im Libanon stationiert, sie umfasst mehr als 10.000 Soldaten und Zivilkräfte. Durch die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats aus dem Jahr 2006 wurden die Aufgaben der Blauhelmtruppe deutlich erweitert. Die Friedenstruppe erhielt den Auftrag, einen nach einem damaligen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah erreichten Waffenstillstand im Grenzgebiet zu kontrollieren und die libanesische Armee beim Grenzschutz zu unterstützen.

Israelische Angriffe auf den Libanon

Im Libanon haben tausende Menschen in den vergangenen zehn Monaten aufgrund der anhaltenden Attacken Israels ihr Zuhause verlassen müssen. Wegen der zunehmenden israelischen Angriffe im libanesisch-israelischen Grenzgebiet wurden seit Beginn der neuen Konfrontationen im Libanon nach UN-Angaben mehr als 210.000 Menschen vertrieben, unter ihnen etwa 120.000 Menschen allein im Verlauf der vergangenen Woche.

Nach unterschiedlichen Angaben aus dem Libanon wurden bei den Angriffen Israels seit dem 23. September bis zu 1200 Menschen getötet und mehr als 6000 verletzt.

Der Konflikt zwischen Israel und dem Libanon hat sich deutlich zugespitzt, nachdem hunderte mutmaßlich von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies im Libanon gleichzeitig explodierten. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen der Geräte wurden mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Fast 3000 Personen wurden verletzt.

TRT Deutsch und Agenturen