Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) will bei einer Geberkonferenz im November in Brüssel um Finanzierungszusagen in Höhe von 800 Millionen Dollar (690 Millionen Euro) bitten. Generalkommissar Philippe Lazzarini sagte am Freitag am UN-Sitz in New York, um seine Arbeit in den drei „Kernbereichen“ Bildung, Gesundheit und Sozialdienste fortsetzen zu können, brauche das Hilfswerk Planbarkeit und 800 Millionen Dollar im Jahr.
Mit dem Geld sollen nach Angaben von Lazzarini rund 700 Schulen finanziert, 550.000 Kinder mit Essen versorgt, Gesundheitszentren betrieben und Sozialleistungen gezahlt werden. Zusätzlich zu den 800 Millionen Dollar braucht das UNRWA nach Angaben des Schweizer Diplomaten noch Gelder für humanitäre Hilfe, die aber von Jahr zu Jahr variieren. Für 2020 rechnet das Hilfswerk mit einem Bedarf von einer halben Million Dollar.
In diesem Jahr fehlen dem Hilfswerk nach Angaben von Lazzarini noch 100 Millionen Dollar. Möglicherweise müssten einige Leistungen im November und Dezember heruntergefahren werden. Er wisse immer erst einige Woche im Voraus, ob er die Gehälter seiner 28.000 Angestellten zahlen könne, klagte der Generalsekretär.
Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge kümmert sich um die rund fünf Millionen registrierten Flüchtlinge, die im Zusammenhang mit der Staatsgründung Israels 1948 vertrieben wurden oder geflohen sind. Die Geberkonferenz, die im November in Brüssel stattfinden soll, wird von Schweden und Jordanien organisiert.
2 Okt. 2021
Palästinensische Flüchtlinge: UN-Hilfswerk braucht 800 Millionen Dollar
Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge braucht laut eigenen Angaben 800 Millionen Dollar im Jahr, um seine Aufgaben wahrnehmen zu können. Nun will Generalkommissar Lazzarini bei einer Konferenz um Finanzierungszusagen bitten.
AFP
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